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Bezirk Wandsbek: Bürger verzweifeln an monatelangen Wartezeiten – Genehmigungen für Grünrückschnitt stecken fest

Wer in Hamburg einen Baum auf seinem Grundstück zurückschneiden oder fällen möchte, braucht Geduld – und zwar viel davon. Schließlich muss grundsätzlich jede Fällung beantragt werden. Laut aktueller Antwort des Bezirksamts Wandsbek auf eine Kleine Anfrage der CDU liegen derzeit 294 unbearbeitete Anträge für Fällungen oder Rückschnitte vor. Insgesamt wurden allein in diesem Jahr 1.811 Anträge gestellt – eine Zahl, die die Verwaltung offenbar an ihre Grenzen bringt.

Während das Serviceportal Hamburg noch von einer Bearbeitungszeit von „vier bis acht Wochen“ spricht, räumt das Bezirksamt selbst mittlerweile eine Dauer von „acht bis zehn Wochen“ ein. In der Realität berichten Bürgerinnen und Bürger jedoch von deutlich längeren Wartezeiten, teilweise über mehrere Monate. Besonders kritisch: Der Zeitraum, in dem umfangreiche Rückschnitte erlaubt sind, ist gesetzlich stark begrenzt – nämlich nur von Oktober bis Ende Februar. Wer in dieser Zeit keine Genehmigung erhält, muss unter Umständen ein ganzes Jahr warten.

Als Gründe nennt das Bezirksamt unvollständige Antragsunterlagen, Personalknappheit und die Beteiligung am Aufbau eines neuen digitalen Fachverfahrens. Auch die telefonische Erreichbarkeit ist stark eingeschränkt: Nur zwei Stunden an zwei Tagen pro Woche ist ein direkter Kontakt möglich.

Ich sehe hier dringenden Handlungsbedarf. Denn wenn eine Behörde Jahr für Jahr mit denselben Engpässen kämpft, hilft auch der Hinweis auf „Optimierung der Arbeitsprozesse“ wenig. Die Leidtragenden sind am Ende die Bürgerinnen und Bürger, die sich zwischen Bürokratie, Fristen und fehlenden Antworten wiederfinden. Effiziente Verwaltung sieht anders aus.

Bezirksdrucksache: 22-2369