Der Bezirk Wandsbek, Hamburgs größter und einer der grünsten, verliert weiter an wertvollem Baumbestand. Im Jahr 2024 wurden im Straßenraum 444 Bäume gefällt, jedoch lediglich 336 neue gepflanzt. Das ergibt ein deutliches Minus von 108 Bäumen.
Besonders alarmierend: Während andere Bezirke wie Hamburg-Nord (plus 192 Bäume) oder Hamburg-Mitte (plus 201 Bäume) Fortschritte bei der Wiederbegrünung machen, hinkt Wandsbek mit seinem negativen Saldo hinterher. Dabei wurde in der Bezirksversammlung Wandsbek vor Jahren beschlossen, dass für jeden gefällten Straßenbaum mindestens 1,5 Bäume nachgepflanzt werden sollen – ein Ziel, von dem man aktuell weit entfernt ist.
Seit Jahren kämpft Hamburg mit einem massiven Straßenbaum-Defizit.
Straßenbäume sind nicht nur prägend für das Stadtbild, sie sind auch zentrale Klimaschützer, sorgen für Schatten, filtern Feinstaub und verbessern das Mikroklima. Gerade vor dem Hintergrund zunehmender Hitzewellen und Starkregenereignisse ist der Verlust von Stadtgrün ein schwerwiegendes Versäumnis.
Das Bezirksamt Wandsbek muss dringend umsteuern. Die aktuelle Bilanz widerspricht nicht nur den eigenen Beschlüssen, sondern auch einer nachhaltigen, klimafesten Stadtentwicklung. Straßenbäume dürfen nicht länger Opfer von Sparzwängen oder Verwaltungsversäumnissen sein – sonst droht der grüne Charakter des Bezirks unwiederbringlich verloren zu gehen.

