Jedes Jahr das gleiche Bild – und jedes Jahr dasselbe Ärgernis. Seit drei Jahren berichte ich über den desolaten Zustand des Radweges an der Bramfelder Chaussee. Und ebenso lange passiert: nichts. Oder besser gesagt: erst dann etwas, wenn ich den Senat mit einer Anfrage zum Handeln zwinge. So auch aktuell wieder geschehen am Radweg entlang der vierspurigen Bramfelder Chaussee.
Dort ist der Zustand besonders erschreckend: Das Gras wuchert bereits kniehoch, Unkraut macht den Radweg zur Stolperstrecke – und zur Gefahr für alle, die hier mit dem Rad unterwegs sind. Wer hier sicher fahren will, muss oft auf den Gehweg oder die Straße ausweichen. Das ist nicht nur unattraktiv, sondern schlicht gefährlich.
Warum wird nicht gehandelt, bevor die Situation eskaliert? Warum sieht man beim Bezirksamt oder beim Senat erst dann Handlungsbedarf, wenn sich das Radweggrün zur Miniaturwiese entwickelt hat? Die ständige Reaktion auf Anfragen statt proaktivem Handeln ist kein nachhaltiges Verwaltungshandeln, sondern reine Symptombekämpfung.
Hamburg gibt sich gerne modern und klimafreundlich, spricht von Verkehrswende, nachhaltiger Mobilität und mehr Platz für Fahrräder. Doch solange Radwege in einem derart vernachlässigten Zustand sind, bleiben diese Versprechen leere Worthülsen. Eine echte Verkehrswende zeigt sich nicht in Imagekampagnen, sondern auf der Straße – in gepflegten, sicheren und attraktiven Radwegen.
Ich habe mehrfach deutlich gemacht: Wir brauchen eine regelmäßige Pflege der Radwege, nicht nur punktuelle „Notfall-Maßnahmen“ nach politischen Nachfragen. Radfahrerinnen und Radfahrer haben ein Recht auf eine funktionierende Infrastruktur, genauso wie Autofahrer.
Daher fordere ich den Senat auf: Übernehmen Sie endlich Verantwortung. Sorgen Sie für eine verlässliche und regelmäßige Pflege der Hamburger Radwege – und zeigen Sie, dass Sie es mit der Verkehrswende wirklich ernst meinen. Hamburg kann mehr. Aber dafür muss endlich gehandelt werden.
Das Video aus dem letzten Jahr: https://www.sandrokappe.de/so-sehen-sichere-und-ansprechende-radwege-nicht-aus-wie-soll-so-die-verkehrswende-funktionieren/