Was der rot-grüne Senat heute als „Doppelerfolg“ verkauft, ist in Wahrheit ein weiterer Wortbruch mit schwerwiegenden Folgen für Hamburgs Steuerzahler. Unter dem Deckmantel eines neuen, zukunftsweisenden Naturkundemuseums steigt die Stadt nun faktisch in die Rettung des Elbtower-Projekts ein – und das mit einer gewaltigen Summe von 595 Millionen Euro öffentlicher Mittel. Damit wird das zentrale Versprechen des Bürgermeisters, dass kein Cent Steuergeld in den Elbtower fließen werde, gebrochen.
Was als rein privatwirtschaftliches Großprojekt begann, wird nun zu einem finanziellen Risiko für die Stadt. Der Senat will rund 46.000 Quadratmeter Fläche – also fast die Hälfte des Elbtowers – für das Naturkundemuseum erwerben. Damit übernimmt Hamburg nicht nur eine massive finanzielle Last, sondern auch das Risiko, dass dieses Prestigeprojekt der SPD endgültig zum Fass ohne Boden wird.
Die Argumentation des Senats, es handele sich um die „wirtschaftlichste Lösung“, ist nur schwer nachvollziehbar. Schon der Vergleich mit dem alternativen Neubau in der HafenCity zeigt, dass die angeblichen Einsparungen auf Annahmen beruhen, die der Realität kaum standhalten dürften. Weder sind die Folgekosten für Betrieb und Unterhalt des Gebäudes seriös beziffert, noch ist klar, wie die Integration des Naturkundemuseums in ein Hochhaus mit Hotel- und Büronutzung tatsächlich funktionieren soll.
Dass die Stadt sich nun auf exklusive Verhandlungen mit einem privaten Konsortium einlässt, das selbst in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage steckt, zeigt die politische Notlage des Senats. Statt vorausschauend zu planen, werden in Hamburg Fehlentscheidungen mit Steuergeld kaschiert. Erst der Baustopp, dann die Insolvenz, nun der Einstieg der Stadt – die Chronik des Elbtower-Projekts steht sinnbildlich für das politische Missmanagement der SPD-geführten Landesregierung.
Besonders irritierend: Noch im Frühjahr hatte Bürgermeister Tschentscher öffentlich betont, die Stadt werde keine Verantwortung für den Elbtower übernehmen. Heute präsentiert derselbe Senat ein Modell, bei dem Hamburg Millionen investiert, um das Projekt überhaupt fertigzustellen. Das Vertrauen in die Verlässlichkeit politischer Zusagen wird damit weiter untergraben.
Auch aus wissenschaftlicher Sicht ist der Standort fragwürdig. Ein Naturkundemuseum mit Laboren, Forschungsarchiven und sensiblen Sammlungen in einem Hochhaus unterzubringen, wirft erhebliche Fragen nach Funktionalität, Sicherheit und Nachhaltigkeit auf. Statt sich an bewährten internationalen Beispielen zu orientieren – etwa Museen mit großzügigen Erdgeschossbereichen und direktem Zugang zu Freiflächen – setzt Hamburg auf eine symbolische Lösung, die vor allem eines bewirken soll: den Elbtower vor dem Scheitern zu bewahren.
Für die CDU ist klar: Hamburg braucht ein modernes Naturkundemuseum – aber nicht um den Preis eines Wortbruchs und nicht als Rettungsanker für ein gescheitertes Prestigeprojekt. Der Senat muss der Bürgerschaft nun lückenlos offenlegen, welche Kosten, Risiken und Verpflichtungen tatsächlich mit diesem Einstieg verbunden sind.
Anstatt Transparenz zu schaffen, versucht Rot-Grün, politische Niederlagen durch teure Schnellschüsse zu überdecken. Der Elbtower wird so nicht zum Wahrzeichen der Wissenschaft, sondern zum Symbol für gebrochene Versprechen und fragwürdige Prioritäten. Hamburg verdient eine solide, ehrliche und finanzierbare Wissenschaftspolitik – keine PR-Strategie, die Milliardenrisiken hinter wohlklingenden Überschriften versteckt.

