Was Anfang des Jahres noch als zukunftsweisendes Projekt für Hamburgs Ausbildungspolitik vorgestellt wurde, entwickelt sich nun deutlich langsamer als angekündigt. Ende Februar 2025 präsentierten die SPD-Senatoren Andreas Dressel und Ksenija Bekeris das sogenannte „Bildungshaus Plus“ – ein Gebäudekonzept, bei dem auf Schulgrundstücken bezahlbarer Wohnraum für Auszubildende entstehen soll. Der erste Standort sollte in Bramfeld an der Schule Fabriciusstraße entstehen. Damals hieß es, der Bau beginne 2026 und bereits 2028 werde das Gebäude fertiggestellt sein.
Inzwischen zeigt sich jedoch: Der Zeitplan war deutlich zu optimistisch. Auf Antrag der CDU-Fraktion Wandsbek wurde das Projekt im September im Sozialausschuss vorgestellt. Dabei wurde deutlich, dass sich das Vorhaben noch ganz am Anfang befindet. Aktuell werden lediglich Bedarfe und Voraussetzungen geprüft. Mit einer eigentlichen Planung soll erst 2028 begonnen werden – parallel zu anstehenden Baumaßnahmen an der Grundschule Fabriciusstraße, deren Ersatzbau erst 2029 vorgesehen ist.
Die Idee, Auszubildenden bezahlbaren Wohnraum zu bieten, ist richtig und wichtig. Doch die Ankündigung kurz vor der Bürgerschaftswahl war offensichtlich deutlich weiter gefasst, als es der tatsächliche Planungsstand hergibt.
Das Beispiel zeigt einmal mehr, dass politische Ankündigungen und die spätere Umsetzung oft weit auseinanderliegen. Das „Bildungshaus Plus“ bleibt ein interessantes Konzept – doch bis zur tatsächlichen Realisierung in Bramfeld werden wohl noch einige Jahre vergehen.
Weitere Infos zu dem Projekt: https://www.sandrokappe.de/azubi-wohnen-in-hamburg-bildungshaus-in-der-fabriciusstrasse-geplant/

