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Hamburgs Moore – gefährdete CO²-Speicher und artenreiche Naturräume

In Hamburg sind ca. 2.355 ha (3,1 % der Gesamtfläche Hamburgs) von Moorböden bedeckt. Die Moorböden sind auf der Geest vor allem entlang von Fluss- und Bachläufen, in größeren Senken (z.B. Raakmoor, Wittmoor) und kleineren Mulden (z.B. Hummelsbütteler Moore) oder ausgedehnten Ebenen (z.B. Ohmoor) sowie in der Elbtalniederung unter anderem in verlandeten Rinnen (z.B. Moorgürtel) oder Geestrandsenken (z B Boberger Niederung) entwickelt. Naturnahe Moore im eigentlichen Sinne sind in Hamburg nicht mehr zu finden, da die Moorböden flächendeckend durch den Menschen überprägt wurden.

Der Großteil der Moorböden wird als Grünland genutzt (ca. 70 %), liegt brach und wird teils von Gehölzen eingenommen (13 %) oder ist stärker bewaldet und liegt zum Teil in Forstgebieten (1,6 %). Zudem sind Torfe in Parkanlagen (1 %), auf Ackerflächen (0,9 %, insbesondere in der Süderelbmarsch) oder in Siedlungen/Kleingärten (1,8 %) verbreitet. Die an der Oberfläche anstehenden Moorböden befinden sich zu ca. 54 % in Naturschutzgebieten und zu ca. 33 % in Landschaftsschutzgebieten und Naturdenkmälern. Ca. 13 % liegen außerhalb ausgewiesener Schutzgebiete.

Moore erfüllen im Landschaftsgefüge Norddeutschlands historisch eine herausragende und wichtige Funktion. Sie dienen als Lebensraum für unzählige, teilweise hochgradig gefährdete Tier- und Pflanzenarten sowie Bodenorganismen. Sie sind Speicher für Wasser, Kohlenstoff, Phosphor und Stickstoff. Sie sind zugleich Regulatoren des Wasser- und Stoffhaushalts. Sie haben eine große Bedeutung für das Makro- und Mikroklima und sind zugleich eine wichtige Größe in Sachen Klimawandel. Trotzdem hat sich der Anteil intakter Moore an der Gesamtfläche Norddeutschlands über die vergangenen Jahrhunderte immer weiter verringert. Und der Torfabbau geht munter weiter – trotz der bekannten negativen Auswirkungen auf das Klima.

Aufgrund ihrer langen Entwicklungszeit sind Moorflächen im Gegensatz zu anderen Biotoptypen innerhalb eines absehbaren Zeitraums nicht wieder herstellbar. Die Torfbildung von einem Meter Mächtigkeit dauert nämlich etwa 1.000 Jahre. Umso wichtiger ist es, die noch bestehenden Flächen zu schützen und abgetorfte Flächen wieder zu vernässen.

Die Moore für die kommenden Generationen und für den Klimahaushalt zu erhalten, ist die Herausforderung der nächsten Jahre.

Quellen:

MOORE IN HAMBURG – Verbreitung und Geschichte der Moorböden Hamburgs, https://www.hamburg.de/contentblob/9096684/1ee16e391e76c8521530f40bd07ca975/data/d-moorbericht.pdf

Drucksache 21/18324

Drucksache 22/7774