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Hamburgs Naturcent: Der ökologische Soli für Grünflächenverlust

Ende 2016 hat der Senat beschlossen, für Nachverdichtung ehemals unbebauter Flächen einen Ausgleich zu schaffen.

Es wird dauerhaft ein Teil der zusätzlichen Grundsteuer, die nach Umwandlung von Grün- in Bauland erhoben wird, genutzt und für die Pflege von Parks und Naturschutzgebieten genutzt.

Hintergrund ist, dass die ursprünglich vom Senat zur Verfügung gestellten Mittel nicht ausreichen.

Mithilfe dieser neuen Einnahmequelle konnte das weiterhin bestehende Defizit bei der Finanzierung minimiert werden. In Hamburg standen den Bezirksämtern gemäß Senatsauskunft (Drs. 22/3365) in den Jahren 2019 und 2020 durchschnittlich 0,40 €/m² zum Zwecke der Unterhaltung von Grünanlagen zur Verfügung. Laut Deutscher Gartenamtsleiterkonferenz wären aber 1,20 – 4,50 €/m² nötig (Stand 2018), um Grün- und Parkanlagen angemessen in Schuss zu halten.

Durch den Naturcent soll einerseits die Qualität der Parks und Naturschutzgebiete steigen. Andererseits müssen diese auch mehr gepflegt werden und eine höhere Aufenthaltsqualität bieten. Schließlich gibt es durch zahlreiche Bauprojekte immer weniger Grünflächen, die dann wiederum verstärkt genutzt werden. Die Hamburger und Hamburgerinnen lieben ihre Parks und Grünflächen.

In meiner Anfrage 22/4953 habe ich nach der aktuellen Verwendung des Naturcents gefragt. Zwei Drittel des jährlichen Etats wird für die Pflege und Entwicklung von Grün- und Erholungsanlagen verwendet, ein Drittel für Maßnahmen in Naturschutzgebieten.

Für 2022 steht die Verwendung noch nicht fest.

In diesem Jahr wurde und wird die Summe von einer Million EUR für folgende Projekte verwendet:

  • naturnahes Spielen in diversen Anlagen in Wandsbek ermöglichen
  • Infoschilder auf Wiesen in Wandsbek aufstellen
  • Heideregeneration in Altona, Luzernenweg
  • Entwicklungspflege von naturnahen Staudenflächen in diversen Anlagen in Eimsbüttel
  • Herrichtung und Pflege einer Obstwiese in Kirchwerder
  • Beweidung Nincoper Moor
  • Ziegenbeweidung des Naturschutzgebiets Höltigbaum sowie Kontrollgänge und -fahrten
  • Kontrollgänge und -fahrten in weiteren Naturschutzgebieten
  • Wiesenpflege im Biotopverbund Oberalster
  • Besucherlenkung im Naturschutzgebiet Schweenssand
  • Maßnahmen auf Flächen der Landschaftsschutzgebiete

Falls Sie die Summen des Naturcents und die durchgeführten Maßnahmen der Jahre letzten Jahre interessiert, empfehle ich folgende Drucksachen:

https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/66409/entwicklung_des_naturcent_betaetigt_sich_senator_kerstan_als_sparkassendirektor_welche_einnahmen_wurden_erzielt_welche_massnahmen_wurden_gefoerdert.pdf

https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/76343/gruendachfoerderung_durch_niederschlagswassergebuehr_ii.pdf