Die Zahl der registrierten Hunde in Hamburg sank im Jahr 2024 um 4,8 % von 111.301 auf 105.961. Nach dem Corona-Boom, in dem viele Hamburger sich Hunde anschafften, zeigt sich nun ein rückläufiger Trend. Gründe dafür könnten unter anderem die wiedergewonnene Reisefreiheit sein, die es für viele unattraktiv macht, die Verantwortung für einen Hund zu übernehmen. Dennoch bleibt die Hundepopulation deutlich höher als im Jahr 2012, als nur 59.479 Tiere registriert waren – ein Zuwachs von 78 % innerhalb von zwölf Jahren.
Betreuungsquote des Hundekontrolldienstes: Unverhältnismäßig hoch
Die Belastung des Hundekontrolldienstes (HKD) hat sich über die Jahre dramatisch verschärft. 2013 betreuten 7 Vollzeitkräfte insgesamt 59.479 Hunde, was einer Quote von rund 8.500 Hunden pro Mitarbeiter entsprach. Trotz des Anstiegs auf über 105.000 Hunde im Jahr 2024 blieb die Personaldecke mit 10 Vollzeitäquivalenten nahezu unverändert. Dies bedeutet, dass jeder Mitarbeiter 2024 für über 10.500 Hunde zuständig war – eine unverhältnismäßige Steigerung, die angesichts der gestiegenen Anforderungen nicht mehr haltbar ist. Eine Erhöhung der Stellen ist dringend notwendig, um die Einhaltung der Hundeverordnungen effektiv zu gewährleisten.
Hundehalter und Steuerkonten im Vergleich
2024 wurden 63.978 Steuerkonten für Hundehalter geführt. Zum Vergleich: 2012 gab es lediglich 34.156 Hundehalter, was einen Anstieg um 87 % bedeutet. Dieser Wert zeigt, dass nicht nur die Anzahl der Hunde, sondern auch die Zahl der Halter erheblich zugenommen hat.
Ordnungswidrigkeitenverfahren: Kaum Konsequenzen für Verstöße
Die geringe Anzahl eingeleiteter Bußgeldverfahren steht im Kontrast zur Vielzahl der dokumentierten Verstöße. 2024 wurden nur 188 Verstöße erfasst, darunter:
- 113 Fälle von Missachtung der Maulkorbpflicht (§ 27 Absatz 1 Nr. 1n HundeG).
- 38 Fälle fehlender Kennzeichnung (§ 27 Absatz 1 Nr. 2a HundeG).
- 9 Fälle des freien Laufens ohne Leine (§ 27 Absatz 1 Nr. 1c HundeG).
Trotz dieser Zahlen wurden lediglich drei Bußgeldverfahren eingeleitet – ein klares Zeichen für fehlende Durchsetzung.
Kosten und Einnahmen im Vergleich
Die Einnahmen aus der Hundesteuer beliefen sich 2024 auf 5.610.103,05 Euro, deutlich höher als 2012 mit 3,1 Millionen Euro. Diese Einnahmen könnten jedoch gezielt genutzt werden, etwa für die Verbesserung von Hundeauslaufzonen und die Aufstockung des HKD. Demgegenüber standen Kosten von 232.572,43 Euro für 34.942.648 ausgegebene Gassi-Beutel, eine wichtige Maßnahme zur Sauberkeit in der Stadt.
Fazit des tierpolitischen Sprechers der CDU-Fraktion
Ich als Fachsprecher der CDU-Fraktion bleibe dabei: Die Hundepolitik in Hamburg muss sich dringend den neuen Herausforderungen anpassen. Die wachsende Diskrepanz zwischen der Anzahl der Hunde und der Betreuungsquote des HKD ist nicht länger hinnehmbar. Ebenso ist die geringe Durchsetzung der Hundeverordnungen inakzeptabel. Die Einnahmen aus der Hundesteuer müssen gezielt eingesetzt werden, um eine tierfreundliche Stadt zu schaffen – mit mehr Auslaufzonen, besseren Kontrollstrukturen und klareren Regeln für Halter. Nur so können wir den Bedürfnissen von Mensch und Tier gerecht werden und Hamburg zu einer noch lebenswerteren Stadt machen.