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Kostenexplosion und Verzögerungen beim Ersatzneubau des Vereins- und Stadtteilzentrums Farmsen

Die ursprünglich mit 1,1 Millionen Euro veranschlagten Kosten für den Ersatzneubau des Vereins- und Stadtteilzentrums Farmsen sind auf inzwischen 5,5 Millionen Euro gestiegen. Auch der Zeitplan hat sich drastisch verschoben: Statt Ende 2023 soll die Fertigstellung nun erst im Sommer 2027 erfolgen.

Hintergrund der Verzögerungen ist unter anderem die Schließung des ursprünglich ausgewählten Architekturbüros. Die notwendige Neuvergabe führte nicht nur zu zusätzlichen Kosten, sondern auch zu zeitlichen Verzögerungen. Das neue Büro musste sich in die bereits geleisteten Arbeiten der Leistungsphasen 1 bis 3 einarbeiten, wodurch es für eine Übergangszeit zu doppelten Architektenhonoraren kam. Zudem waren zusätzliche Nacharbeiten erforderlich, um das Projekt auf einen umsetzungsreifen Stand zu bringen.

Auch die Ausstellung des endgültigen Zuwendungsbescheids durch den Bund dauerte länger als erwartet. Erst mit der gesicherten Finanzierung konnten weitere Schritte eingeleitet werden. In der Zwischenzeit führten allgemeine Baukostensteigerungen und die notwendige Kofinanzierung durch die Freie und Hansestadt Hamburg zu erheblichen Mehrkosten.

Zusätzliche Anforderungen trugen ebenfalls zur Kosten- und Zeitentwicklung bei. So mussten denkmalschutzrechtliche Vorgaben im Zusammenhang mit der benachbarten Karl-Schneider-Halle berücksichtigt werden. Hinzu kamen Auflagen für den Klimaschutz: Die Planung einer Photovoltaikanlage, der Einbau einer Wärmepumpe, Maßnahmen zur hohen Energieeffizienz sowie ein Schutz vor Starkregenereignissen. Auch die Positionierung und Höhenanpassung des Gebäudes unter Berücksichtigung des Erhalts möglichst vieler Bäume sorgten für weitere Planungsarbeiten.

Das Projekt zeigt exemplarisch, wie stark externe Faktoren wie Büro-Wechsel, Förderverfahren und zusätzliche Bauauflagen Einfluss auf kommunale Bauprojekte nehmen können – mit erheblichen Folgen für Kostenrahmen und Zeitplan.

Drucksache 23/1214