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Pro qm teurer als die Elphi – und das bei einem Eingangsbereich: Wie sich ein städtisches Unternehmen in Bramfeld den Luxus leistet

Der neue Eingangsbereich der Hamburger Energienetze GmbH an der Bramfelder Chaussee sorgt für Kopfschütteln. Was nach einem gewöhnlichen Empfangsgebäude klingt, entpuppt sich als Paradebeispiel für überteuerte Baupolitik im Verantwortungsbereich der Umweltbehörde (BUKEA). Der zweigeschossige „Doppelkubus“ kostete satte 3,8 Millionen Euro – für gerade einmal 282 Quadratmeter Bruttogrundfläche. Das ergibt Baukosten von rund 13.500 Euro pro Quadratmeterfast doppelt so viel wie bei der Elbphilharmonie, deren Durchschnittskosten mit rund 6.900 Euro pro Quadratmeter angegeben wurden.

Dabei handelt es sich nicht einmal um ein funktionales Bürogebäude. Im Erdgeschoss: ein Eingangsfoyer. Im Obergeschoss: ein Besprechungsraum. Keine regulären Arbeitsplätze, keine effektive Flächennutzung. Dafür eine Fassade aus Kupfer, die allein 25.000 Euro mehr kostete als eine Alternative aus Zinkblech – für ein Gebäude, das primär der Außendarstellung dient.

Besonders zynisch wird es, wenn man auf die ökologische Bilanz blickt: 23 Bäume wurden gefällt, viele davon gesund. Zwar wurden 24 neue Bäume gepflanzt – aber nicht alle konnten ersetzt werden. Eine Ausgleichszahlung von 13.000 Euro musste geleistet werden, weil auf dem Gelände nicht ausreichend Platz für Ersatzpflanzungen vorhanden war.

Und die versiegelte Fläche? Auch hier zeigt sich die Ignoranz gegenüber den eigenen Umweltzielen: Vor dem Bau waren 620 m² befestigt, nach dem Bau sind es 855 m² – ein Anstieg um 235 m² versiegelte Fläche. Gleichzeitig wurde die unversiegelte Grünfläche von 1.315 m² auf 1.080 m² reduziert – ein Verlust von 235 m² naturnahem Raum.

Ein Armutszeugnis, wenn ein öffentliches Unternehmen, das der Umweltbehörde untersteht, in Zeiten von Klimakrise und Flächenknappheit Flächenverbrauch und Ressourcenverschwendung in dieser Form vorlebt.

Es ist ein verheerendes Signal an alle, die sich tagtäglich um Umweltschutz bemühen – und ein weiteres Beispiel dafür, dass dieser Senat zwar viel verspricht, aber beim konkreten Handeln versagt.