Rückhaltebecken (RHB) sind entscheidend für den Überschwemmungsschutz. Gerade in stark bebauten Stadtteilen wie Bramfeld, Steilshoop und Farmsen-Berne sollen sie Regenwasser zurückhalten und so Straßen, Keller und Wohnungen vor Überflutungen schützen. Doch die Auswertung einer Schriftlichen Kleinen Anfrage zeigt: Bei fast allen Rückhaltebecken in unserem Bereich ist nicht dokumentiert, wann sie das letzte Mal ausgebaggert wurden.
Beispiele aus dem Stadtteil
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Appelhoffweiher (Steilshoop/Bramfeld): Keine Angaben zu einer Entschlammung. Wann hier zuletzt ausgebaggert wurde, ist unbekannt.
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Bramfelder See: Letzte Entschlammung 2010 – also vor 15 Jahren. Seitdem keine Maßnahme bekannt.
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Kupferteich Farmsen (Kupferdamm): Letzte Entschlammung 2001 – seit über 20 Jahren kein Ausbaggern mehr!
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Berner Gutsteiche (Plattenfoort): Letzte Entschlammung 2007, seitdem nichts mehr dokumentiert.
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Alter Berner Weg, Aalwischkoppel, Bachstückenring, Specksaalredder u. v. m.: Für all diese RHB sind dem Senat keine Angaben zum letzten Ausbaggern bekannt.
Damit wird deutlich: Nahezu alle Rückhaltebecken in Bramfeld, Steilshoop und Farmsen-Berne sind entweder seit Jahrzehnten nicht entschlammt oder komplett ohne Nachweis.
Warum das gefährlich ist
Wenn Becken verschlammen, verlieren sie ihr Volumen und können Starkregen nicht mehr aufnehmen. Die Folge sind Überschwemmungen – wie zuletzt immer wieder im Bezirk erlebt. Dass Hamburg hier nicht einmal verlässliche Daten vorlegen kann, ist ein echtes Problem: Wie will man Überschwemmungsschutz gewährleisten, wenn man nicht weiß, in welchem Zustand die Becken sind?
Was passieren muss
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Regelmäßige Entschlammung: Spätestens alle 10 Jahre muss ein RHB ausgebaggert werden.
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Verbindliche Dokumentation: Jeder Eingriff muss erfasst werden – kein „weiß nicht“ mehr.
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Zuständigkeit ändern: Die Bezirke sind überfordert. Hamburg Wasser muss die Verantwortung übernehmen und über Gebühren die Pflege finanzieren.
Fazit
Bramfeld, Steilshoop und Farmsen-Berne sind besonders betroffen: Rückhaltebecken wie der Bramfelder See, die Berner Gutsteiche oder der Kupferteich Farmsen sind seit über einem Jahrzehnt nicht mehr entschlammt – teilweise seit mehr als 20 Jahren. Viele weitere Becken haben gar keine dokumentierte Pflege. Damit riskiert die Stadt Überschwemmungen in unseren Quartieren.
📑 Quelle: Schriftliche Kleine Anfrage, Drs. 23/1117

