Die Elbkinder schließen die Kita am Erich-Ziegel-Ring in Hamburg-Steilshoop bis Frühjahr 2026. Bereits zum 1. September 2025 wechseln die Elementarkinder in die benachbarte Kita Gropiusring, die Krippenkinder folgen später. Zum 31. August 2026 soll die Zusammenlegung abgeschlossen sein. Der Mietvertrag für die Räumlichkeiten wird spätestens zum 31. Dezember 2026 gekündigt.
Begründet wird der Schritt mit einem rückläufigen Bedarf an Betreuungsplätzen in Steilshoop, Bramfeld und Farmsen-Berne. Laut Prognosen des Statistikamts Nord sei die Nachfrage nicht mehr so hoch wie in den vergangenen Jahren. Hinzu kommen bauliche Einschränkungen: Das Gebäude am Erich-Ziegel-Ring wurde ursprünglich als Wohnraum errichtet und nur übergangsweise als Kita genutzt. Auch die schwierige Personalsituation im Fachkräftebereich soll eine Bündelung von Ressourcen erforderlich machen.
Für die betroffenen 121 Kinder – 36 Krippen- und 85 Elementarkinder – verspricht der Träger einen sanften Übergang. Eingewöhnungen in der Kita Gropiusring sollen behutsam begleitet werden, vertraute Fachkräfte wechseln mit, und auch die Mitarbeitenden sollen am neuen Standort weiterbeschäftigt werden.
Kritik gibt es dennoch. Anwohner weisen darauf hin, dass die Kita am Erich-Ziegel-Ring von Beginn an nur als Provisorium gedacht war – allerdings mit dem Versprechen, eine dauerhafte Lösung im Stadtteil zu schaffen. Stattdessen wird nun das Angebot insgesamt reduziert. Besonders angesichts geplanter Wohnungsbauprojekte, wie den rund 500 neuen Einheiten der SAGA am Bramfelder See, erscheint die Schließung vielen Bürgerinnen und Bürgern kurzsichtig.
Eine Alternative wäre nach Ansicht von Kritikern das städtische Gebäude der ehemaligen Kita „Pusteblume“ gewesen. Dieses wird derzeit saniert und soll perspektivisch wieder für die Kinderbetreuung genutzt werden. Ein Umzug dorthin hätte die wohnortnahe Versorgung gesichert und gleichzeitig den Wohnraum am Erich-Ziegel-Ring für seine ursprüngliche Nutzung freigegeben.
Fazit:
Die Schließung der Kita Erich-Ziegel-Ring wirft Fragen auf. Während die Elbkinder auf sinkenden Bedarf und Personalmangel verweisen, bleibt unklar, warum keine tragfähige Alternativlösung verfolgt wurde. Vor dem Hintergrund wachsender Neubauprojekte könnte die Reduzierung von Betreuungsplätzen in Steilshoop langfristig zum Problem für den Stadtteil werden.
– Drucksache 23/1214
