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Spatenstich für das neue Lehrschwimmbecken in Farmsen – doch der Ärger bleibt

Mit dem heutigen Spatenstich am Hermelinweg in Farmsen beginnt offiziell der Bau eines neuen Lehrschwimmbeckens – ein Projekt, das für viele Familien, Schulen und Sportvereine im Stadtteil von großer Bedeutung ist. Geplant ist ein modernes Schwimmbad mit vier 25-Meter-Bahnen, das ab Mitte 2027 in Betrieb gehen soll. Doch trotz feierlicher Stimmung und symbolischem Auftakt bleibt der Unmut groß: Denn die Planungen des Senats lassen eine deutliche Angebotslücke entstehen – und das über viele Monate hinweg.

Symbolischer Start – aber kein durchgehendes Angebot

Der Spatenstich soll ein Zeichen setzen für den Aufbruch in eine neue Phase. Doch bei aller Freude über den Baubeginn bleibt die Frage unbeantwortet: Was passiert in der Zwischenzeit?

Der aktuelle Zeitplan sieht vor, dass das bisherige Lehrschwimmbecken am selben Standort zum 31. Dezember 2025 schließt. Der Neubau wird jedoch frühestens Mitte 2027 eröffnet. Damit steht der Stadtteil für mindestens ein Jahr ohne wohnortnahes Schwimmangebot da.

CDU setzt Mietvertragsverlängerung durch – Angebot bleibt trotzdem lückenhaft

Ursprünglich sollte das alte Schwimmbad sogar schon im September 2025 schließen. Erst durch den politischen Druck der CDU wurde eine Verlängerung des Mietvertrags bis Jahresende 2025 erreicht – ein wichtiger Erfolg, um zumindest einen vollständigen Bruch im Schul- und Vereinsschwimmen zu vermeiden. Doch klar ist auch: Ab Januar 2026 ist Schluss – und konkrete Übergangslösungen sind bislang nicht in Sicht.

Übergangschaos statt Planungssicherheit

Der Senat kündigt zwar Gespräche mit Nutzergruppen an und betont seine Bereitschaft, Ausweichmöglichkeiten zu prüfen. Doch bislang fehlen belastbare Konzepte. Dabei hatte die Bezirksversammlung Wandsbek frühzeitig gefordert, das alte Bad erst zu schließen, wenn der Neubau fertig ist. Diese Forderung wurde ignoriert – das Ergebnis: Ein geplanter Stillstand, der auf mangelnde Prioritätensetzung und zögerliche Umsetzung zurückzuführen ist.

Teures Projekt – mit Planungsfehlern

Rund 21 Millionen Euro fließen in das neue Lehrschwimmbecken – inklusive Bundesförderung und Landesmitteln. Gebaut wird nach energetisch höchsten Standards, mit barrierefreiem Zugang und einer modernen Ausstattung. Doch all das ändert nichts daran, dass es im Jahr 2026 kein Wasser für den Schwimmunterricht geben wird – und das in einem wachsenden Stadtteil mit steigendem Bedarf.

Fazit: Ein Spatenstich mit Beigeschmack

Der heutige Spatenstich ist ein wichtiges Signal – aber er kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Übergangszeit schlecht geplant ist. Die CDU konnte mit viel Einsatz wenigstens eine frühzeitige Schließung verhindern. Doch die nächste Herausforderung steht bevor: Farmsen darf nicht für über ein Jahr ohne Schwimmangebot dastehen. Der Senat muss endlich handeln – und konkrete, tragfähige Lösungen vorlegen. Der symbolische Spatenstich darf nicht der einzige Fortschritt bleiben.