Die Bilanz der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) ist alarmierend: Laut aktueller Senatsantwort (Drs. 23/1442) sind von insgesamt 879,45 Soll-Stellen lediglich 750,43 besetzt. Das entspricht einem Fehlbestand von fast 15 Prozent – über 129 Vollzeitäquivalente fehlen, um zentrale Aufgaben in Klima-, Natur- und Ressourcenschutz zu erfüllen.
Besonders betroffen sind drei zentrale Ämter:
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Amt für Naturschutz und Grünplanung (N):
Soll 150,37 Stellen – besetzt 129,53 → Fehlbestand rund 21 Stellen (14 %) -
Amt Energie und Klima (E):
Soll 112,7 Stellen – besetzt 91,6 → Fehlbestand rund 21 Stellen (19 %) -
Amt Wasser und Abwasser (W):
Soll 150 Stellen – besetzt 131,1 → Fehlbestand rund 19 Stellen (13 %)
Gerade in den Bereichen Klimaplanung, Wärmeplanung, Green Economy, Stadtbäume und Naturschutzgebiete fehlen damit die personellen Grundlagen, um die dringend notwendigen Maßnahmen für Hamburgs Klimaschutz und Biodiversität voranzutreiben.
Doch nicht nur beim Personal zeigt sich ein gravierendes Defizit: Auch im Haushaltsplan 2025/2026 wird deutlich, dass die Pflege öffentlicher Grün- und Erholungsanlagen massiv unterfinanziert ist. Die Kennzahlen der Produktgruppe 292.11 „Landschaftsplanung und Stadtgrün“ sprechen eine klare Sprache:
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Defizit Grünanlagenunterhaltung (Sachkosten): 2023 noch bei 8,5 %, steigt das Defizit ab 2024 sprunghaft an – 41,8 % im Jahr 2025, weiter auf 47,3 % bis 2028.
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Ersatzpflanzungen Straßenbäume: Statt über 1.200 Ersatzpflanzungen im Jahr 2023 sind ab 2024 nur noch 720 vorgesehen – weniger als zwei Drittel des vorherigen Umfangs. Quelle: Haushaltsplan 2025/2026, EP 6.2, S. 115
Die Konsequenz: Hamburg wächst weiter, doch Pflege und Unterhaltung des öffentlichen Grüns werden zunehmend vernachlässigt. Während Bäume nicht ausreichend ersetzt werden und der Pflegeaufwand drastisch hinter den Standards zurückbleibt, verzeichnet die BUKEA gleichzeitig hohe Personalengpässe.
Fazit:
Hamburg verfehlt seine selbst gesteckten Ziele beim Klima- und Naturschutz nicht nur wegen fehlender Fachkräfte, sondern auch, weil die Pflege des Grüns finanziell auf Sparflamme läuft. Wer bei Natur, Klima und Stadtgrün kürzt oder Stellen unbesetzt lässt, setzt die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger aufs Spiel. So geht man nicht mit der Natur um.

