Die im Sommer 2025 durch den Beirat Farmsen durchgeführte Umfrage „Wie erleben Sie Farmsen?“ hat eine breite Resonanz gefunden: 766 Menschen beteiligten sich, davon 528 vollständig, 28 teilweise und 210, die sich nur durchgeklickt haben. Damit liegt eine solide Grundlage vor, um die Stimmung und Sorgen im Stadtteil sichtbar zu machen.
Was bewegt die Bürger?
Die Befragten waren überwiegend Erwerbstätige zwischen 21 und 65 Jahren, aber auch Jugendliche und Senioren beteiligten sich. Mehr als die Hälfte lebt bereits seit über 10 Jahren in Farmsen – viele also mit tiefer Verwurzelung im Stadtteil.
Gefragt nach den wichtigsten Themen für die Zukunft, kristallisierten sich folgende Schwerpunkte heraus:
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Verkehr & Mobilität (257 Nennungen)
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Umwelt, Grünflächen & Sauberkeit (41 Nennungen)
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Kinder, Jugendliche & Freizeit (40 Nennungen)
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Sicherheit & Kriminalität (21 Nennungen)
Obwohl „Sicherheit“ zahlenmäßig etwas seltener genannt wurde, fällt auf, dass die Nennungen stark auf einen Bereich fokussiert sind: den Bahnhof Farmsen.
Sicherheit am Bahnhof Farmsen – größtes Sorgenkind
Viele Befragte beschreiben den Bahnhof Farmsen als Angstraum. Genannt werden:
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Drogenhandel und sichtbarer Konsum,
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Belästigungen und Pöbeleien,
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fehlende Sauberkeit und Beleuchtung,
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das Gefühl mangelnder Polizeipräsenz.
Gerade für Frauen ist der Bahnhof ein Ort, den sie in den Abendstunden meiden oder nur mit einem unguten Gefühl nutzen. Damit wird deutlich: Die Sicherheit rund um den zentralen Verkehrsknoten ist nicht nur ein Randthema, sondern eine der größten Schwachstellen im Stadtteil.
Verkehr & Mobilität – größter Handlungsbedarf
Mit 257 Nennungen ist Verkehr und Mobilität das zentrale Thema der Befragten. Dabei wurden verschiedene Problemfelder sichtbar:
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ÖPNV: Besonders häufig wurden die Zustände an der U-Bahn-Station Farmsen kritisiert – unsauber, unsicher und zu wenig barrierefrei. Dazu kommen Wünsche nach einer dichteren Taktung im Busverkehr.
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Straßenverkehr: Viele Menschen beklagen Staus und zu schnelles Fahren in Wohnstraßen. Insbesondere gefährliche Kreuzungen wurden mehrfach angesprochen.
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Parken: Fehlende Parkplätze und wildes Abstellen von Fahrzeugen in Wohngebieten belasten das Zusammenleben.
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Radverkehr: Es gibt einen klaren Ruf nach mehr und besseren Radwegen sowie sicheren Abstellmöglichkeiten für Fahrräder.
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Allgemein: Mit Blick auf geplante Neubauprojekte äußern viele Bürger die Sorge, dass die Infrastruktur überlastet wird und bestehende Probleme sich verschärfen.
Die Botschaft ist eindeutig: Verkehr und Mobilität sind für die Menschen in Farmsen die alltägliche Herausforderung Nummer eins – und gleichzeitig ein Schlüssel zur Lebensqualität im Stadtteil.
Die größten Probleme und Schwachstellen
Neben der Bahnhofsproblematik und dem Verkehr zeigen die Ergebnisse weitere Baustellen:
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Mangel an Freizeitmöglichkeiten: Besonders für Jugendliche und Familien fehlen sichere Treffpunkte.
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Einkaufszentrum Farmsen: wird vielfach als „heruntergekommen“ wahrgenommen.
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Informationsfluss: 155 Teilnehmende gaben an, dass es schwierig sei, sich über Neuigkeiten im Stadtteil zu informieren.
Fun Fact: Newsletter als Informationsquelle
In der offenen Frage zur Informationsnutzung tauchte überraschend auch mein Newsletter „Sandro Kappe“ als Quelle auf – neben Wochenblatt, nebenan.de oder kirchlichen Mitteilungen. Das zeigt, dass digitale, direkt zugeschnittene Kommunikation inzwischen eine wichtige Rolle spielt und von den Menschen im Stadtteil aktiv genutzt wird

Fazit und Feedback
Die Umfrage macht klar:
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Sicherheit am Bahnhof Farmsen muss zur Chefsache werden. Seit Jahren weist die CDU daraufhin, dass hier etwas passieren muss. Kein Wunder.
Eine Anfrage von uns hatte ergeben (Drs. 23/384): Im Gebiet rund um den U-Bahnhof Farmsen – begrenzt durch die Straßenzüge Neusurenland, Berner Heerweg, Stargarder Straße, Bekassinenau, Alter Zollweg, Rahlstedter Weg, Kupferdamm, Pulverhofsweg, Eckerkoppel und Tegelweg – wurden laut dem Hamburger Einsatzleitsystem (HELS):
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2023: 3.139 Einsätze
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2024: 3.006 Einsätze
registriert. Das ergibt insgesamt 6.145 Einsätze, also über acht Einsätze pro Tag im Durchschnitt – allein in diesem überschaubaren Gebiet.
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Verkehr & Mobilität brauchen ein Gesamtkonzept – mit besserem ÖPNV, sicherem Radverkehr und Entlastung der Straßen.
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Kommunikation und Informationsfluss im Stadtteil müssen verbessert werden, um Bürgerinnen und Bürger aktiver einzubinden.
Die Botschaft aus der Umfrage ist eindeutig: Wer Farmsen stärken will, muss zuerst bei Verkehr und Sicherheit ansetzen.
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