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Barbershop-Boom unter der Lupe: Warum es so viele gibt – und warum die CDU strengere Kontrollen fordert

In den letzten Jahren hat sich das Stadtbild vieler deutscher Städte verändert: Barbershops schießen wie Pilze aus dem Boden. Der Trend zum klassischen Herrenfriseur mit Bartpflege und stylischem Ambiente ist ungebrochen – doch er wirft zunehmend Fragen auf. Warum gibt es so viele Barbershops? Und worin unterscheiden sie sich eigentlich vom traditionellen Friseur?

Die Unterschiede liegen nicht nur im Image. Während Friseursalons dem zulassungspflichtigen Handwerk unterliegen und strengen Regeln bezüglich Hygiene, Ausbildung und Steuern folgen müssen, nutzen viele Barbershops offenbar rechtliche Schlupflöcher. Manche bieten zwar klassische Friseurdienstleistungen an, sind aber nicht in die Handwerksrolle eingetragen – ein klarer Verstoß gegen geltendes Recht.

Ein Antrag der CDU-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft macht nun deutlich, wie ernst die Lage ist: Bei Kontrollen in sieben Barbershops im Bezirk Hamburg-Mitte wurden durchgehend gravierende Mängel festgestellt. Fehlende Arbeitsverträge, Schwarzarbeit, keine Gewerbeanmeldung, Verletzungen des Brandschutzes – sogar Geldwäscheverdacht steht im Raum. Besonders alarmierend: In mehreren Fällen kam es zu Hygienemängeln, die mit Pilzinfektionen wie dem Trichophyton tonsurans in Verbindung gebracht werden, der früher als „Ringerpilz“ bekannt war, heute aber vermehrt durch Rasuren in Barbershops übertragen wird.

Die CDU fordert deshalb, dass die Einhaltung von Hygiene-, Arbeits-, Steuer- und Handwerksvorschriften in Barbershops konsequenter kontrolliert und durchgesetzt wird. Auch die Gesundheitsämter sollen personell besser ausgestattet werden, um flächendeckende Überprüfungen zu ermöglichen.

Der Barbershop-Trend ist nicht per se problematisch – doch wenn sich Verstöße gegen geltende Standards häufen, leidet darunter nicht nur das Vertrauen der Kunden, sondern auch der Ruf eines traditionsreichen Handwerks. Die Forderung der CDU ist klar: gleiche Regeln für alle, zum Schutz von Verbrauchern, Mitarbeitenden und dem fairen Wettbewerb.