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Ein Nutria lebt auf dem Ohlsdorfer Friedhof im Prökelmoor

Mitten in Hamburg, umgeben von Grabsteinen, alten Bäumen und verschlungenen Wegen, hat sich ein ungewöhnlicher Bewohner niedergelassen: ein Nutria. Im Bereich des Prökelmoors, einem feuchten, naturbelassenen Areal auf dem weitläufigen Ohlsdorfer Friedhof, wurde das scheue Nagetier entdeckt – ein seltenes, aber faszinierendes Beispiel für die Rückkehr der Wildtiere in städtische Räume.

Der Ohlsdorfer Friedhof ist nicht nur der größte Parkfriedhof der Welt, sondern auch ein bedeutendes Rückzugsgebiet für Flora und Fauna. Das Prökelmoor, mit seinen Teichen, Schilfzonen und alten Bäumen, bietet ideale Lebensbedingungen für viele Tierarten – nun offenbar auch für einen Biber.

Spaziergänger und Friedhofsbesucher berichten seit einiger Zeit von angenagten Baumstämmen, Biberspuren im weichen Uferboden und sogar von nächtlichen Sichtungen. Experten bestätigen inzwischen, dass es sich eindeutig um einen Nutria handelt. Ob es sich um ein Einzeltier oder möglicherweise schon um ein Paar handelt, ist derzeit noch unklar.

Der Biber ist in Deutschland streng geschützt. Seine Rückkehr gilt als Erfolg des Naturschutzes, denn nach Jahrhunderten der Verfolgung waren Biber in weiten Teilen des Landes ausgestorben. In den letzten Jahrzehnten haben sie sich dank gezielter Schutzmaßnahmen wieder angesiedelt – bevorzugt an ruhigen, wasserreichen Orten wie Flüssen, Seen oder eben dem Prökelmoor.