In Farmsen-Berne können 23,9 Prozent der Kinder kein einziges Schwimmabzeichen vorweisen. Das heißt im Klartext: Fast jedes vierte Kind kann nicht schwimmen.
Während in den wohlhabenderen Vierteln Hamburgs 90 bis 100 Prozent der Kinder schwimmen können, bleibt in Farmsen-Berne zu vielen diese grundlegende Fähigkeit verwehrt. Diese Spaltung ist nicht nur ein Armutszeugnis, sie ist ein Sicherheitsrisiko – und sie ist vor allem vermeidbar.
Besonders bitter: Die Situation droht sich weiter zu verschlechtern. Durch die mindestens einjährige Schließung des Lehrschwimmbeckens in Farmsen wird die Zahl der Nichtschwimmer voraussichtlich noch steigen.
Ein Lehrschwimmbecken darf kein Luxus sein, sondern ist eine Frage der Chancengerechtigkeit und der Kindersicherheit. Es ist nicht hinnehmbar, dass Kinder in weniger privilegierten Stadtteilen so deutlich im Nachteil sind – auch beim Schwimmenlernen.
Wer heute Kindern das Wasser nicht zugänglich macht, nimmt billigend in Kauf, dass sie morgen untergehen – im wahrsten Sinne des Wortes. Es reicht nicht, die Zahlen zur Kenntnis zu nehmen. Es braucht Taten. Ich fordere: Sanierung und Wiedereröffnung des Schwimmbads mit höchster Priorität – und ein verbindliches Schwimmlernprogramm für alle Grundschüler, unabhängig von ihrem Wohnort.
Denn Schwimmen ist mehr als Sport. Schwimmen ist Leben retten. Und jedes Kind hat das Recht darauf.