Skip to content Skip to footer

Können Einfamilienhäuser wirtschaftlich ans städtische Fernwärmenetz angeschlossen werden?

Einfamilienhäuser und ihre Anbindung an das städtische Fernwärmenetz werfen in vielen Diskussionen Fragen auf. Die Antwort des Senats auf eine entsprechende Anfrage (Referenznummer 22-13385) gibt Einblick in die Überlegungen und strategischen Entscheidungen in Bezug auf die Erweiterung des Fernwärmenetzes.

Gemäß der kommunalen Wärmeplanung des Senats soll der Ausbau von Wärmenetzen vorrangig in dicht bebauten Stadtgebieten und bei Mehrfamilienhäusern erfolgen. Dies resultiert aus der Annahme, dass in solchen Gebieten und bei größeren Wohnkomplexen die Integration einer klimaneutralen Wärmeversorgung am effizientesten umsetzbar ist. Ein- und Zweifamilienhäuser sowie kleinere Mehrfamilienhäuser könnten hingegen ökonomischer durch dezentrale Lösungen wie beispielsweise Wärmepumpen versorgt werden.

Insbesondere das zentrale städtische Fernwärmenetz, hier exemplarisch durch die HEnW (Hamburger Energiewerke), ist darauf ausgerichtet, größere Gebäude und umfangreiche Wärmebedarfe zu versorgen. Der Fokus liegt demnach auf einem Wachstum in diesem Segment. Dennoch schließt der Senat nicht grundsätzlich aus, Einfamilienhäuser und kleine Gebäude anzuschließen, wenn dies wirtschaftlich vertretbar ist und keine alternativen Versorgungsmöglichkeiten bestehen.

Eine interessante Option, die in Betracht gezogen wird, sind sogenannte Subnetze. Diese verbinden mehrere kleine Gebäude miteinander und ermöglichen eine Anbindung an das zentrale Fernwärmenetz an einem zentralen Punkt.

Die Frage nach der Mindestanzahl an Wohneinheiten, die ein Gebäude aufweisen muss, um kostendeckend für die HEnW zu sein, wird differenziert beantwortet. Der entscheidende Faktor ist der Wärmebedarf, der in der Regel mit der Anzahl der Wohneinheiten korreliert. Bei Bestandsgebäuden wird üblicherweise ein kostendeckendes Verhältnis bei zwölf bis 15 Wohneinheiten erreicht. Allerdings betont der Senat, dass aufgrund der starken Variation in Gebäudestruktur und Sanierungsgrad kein pauschaler Richtwert festgelegt werden kann.

Insgesamt zeigt die Antwort des Senats, dass die Entscheidung zur Anbindung von Einfamilienhäusern an das Fernwärmenetz von verschiedenen Faktoren abhängt, darunter die wirtschaftliche Vertretbarkeit, alternative Versorgungsmöglichkeiten und die städtische Wärmeplanung. Subnetze könnten dabei eine flexible Lösung bieten, um auch kleinere Gebäude effizient in das städtische Wärmenetz zu integrieren.

Um eine abschließende Bewertung zu erhalten, bleibt allen nur die Möglichkeit bei HEnW nachzufragen. Hier hat man jedoch Wartezeiten von mehreren Monaten.