Skip to content Skip to footer

Alleingelassen: Farmsener Turnverein kämpft mit Heizungsfrage beim Lehrschwimmbecken – Senat zieht sich aus Verantwortung zurück

Der Farmsener Turnverein (FTV) steht vor einer unlösbaren Aufgabe. Während die Stadt Hamburg groß von Nachhaltigkeit, Klimazielen und Energieeffizienz spricht, lässt sie ausgerechnet einen lokalen Sportverein im Regen stehen – mit einem Lehrschwimmbecken, das künftig nicht mehr von der benachbarten Schule beheizt werden kann.

Schule Surenland steigt aus – Verein bleibt auf sich allein gestellt

Bislang wurde das Lehrschwimmbecken am Bramfelder Weg von der benachbarten Schule Surenland beheizt. Doch diese Kooperation endet bald.
Laut Senat wird die Schule ab Herbst 2027 auf Fernwärme umgestellt – und die bisherige gemeinsame Wärmeversorgung kann nicht fortgeführt werden. Statt einer Lösung erhält der Verein nur bürokratische Hinweise: Die „Medientrennung“ sei Teil der Vereinbarung bei der Übertragung des Beckens. Mit anderen Worten: Der Verein muss künftig selbst zusehen, wie er das Wasser warm bekommt.

Das bedeutet: Der FTV, der das Becken für Schwimmtraining, Kinderkurse und den Breitensport betreibt, soll künftig eigenständig eine komplett neue Wärmeversorgung aufbauen – ohne Unterstützung durch den Senat.

25 Jahre Vertragsbindung – für einen Verein nicht machbar

Der FTV hat beim Fernwärmeanbieter angefragt, um das Becken weiter umweltfreundlich zu beheizen. Doch das Ergebnis ist ernüchternd:
Der Anbieter bietet nur einen Vertrag mit 25 Jahren Laufzeit an. Für einen gemeinnützigen Verein, der sich über Mitgliedsbeiträge und Ehrenamt trägt, ist eine solche Bindung wirtschaftlich nicht tragbar.

Bleibt als einzige Alternative: eine Umstellung auf Gas. Doch das widerspricht völlig den Klimazielen des Senats.

Der Senat erklärt in seiner Antwort lediglich, der Verein könne „gemäß Vereinbarung selbst entscheiden“, ob Gas oder Fernwärme genutzt wird. Unterstützung? Fehlanzeige.
Kein Förderprogramm, keine finanzielle Hilfe, keine politische Verantwortung.

Widerspruch zur Hamburger Klimapolitik

Während der Senat sich selbst als Vorreiter in der Energiewende präsentiert, zwingt er den FTV in die Rolle des Problemschaffers. Denn eine Umstellung auf Gas wäre nicht nur klimapolitisch rückwärtsgewandt, sondern auch finanziell belastend.

Statt den Verein als Partner in der Energiewende zu unterstützen, wird er bürokratisch allein gelassen.
Die Botschaft ist klar: Wer Sport für Kinder ermöglicht, muss sehen, wie er zurechtkommt.

Ohne Unterstützung droht Stillstand

Ohne finanzielle Hilfe oder eine pragmatische Lösung könnte das Becken am Bramfelder Weg künftig kalt bleiben. Das hätte fatale Folgen für den gesamten Stadtteil: weniger Schwimmkurse, weniger Trainingszeiten, weniger Angebote für Kinder und Jugendliche.

Es ist absurd, dass Hamburg Millionen in Klimaprojekte investiert, aber einen lokalen Verein mit einem öffentlichen Bildungsauftrag im Stich lässt. Wer die Schwimmfähigkeit von Kindern verbessern will, darf den einzigen funktionierenden Standort im Stadtteil nicht an steigenden Energiekosten und Bürokratie scheitern lassen.

Der FTV stemmt seit Jahren mit großem Engagement den Betrieb des Lehrschwimmbeckens – und wird nun von der Stadt ohne jede Unterstützung zurückgelassen.
Während der Senat in Reden von „sozialer Gerechtigkeit“ und „Klimaschutz“ spricht, zeigt dieses Beispiel: In der Praxis sieht die Politik weg, wenn es um konkrete Verantwortung vor Ort geht.

Wenn der Senat bei den Planungen versagt, muss er wenigstens dafür sorgen, dass Vereine wie der FTV nicht die Zeche zahlen.
Es braucht endlich eine faire Lösung, finanzielle Unterstützung und eine realistische Energieversorgung, damit das Schwimmen in Farmsen nicht zur Luxusfrage wird.