Skip to content Skip to footer

Dienstags zeigen sich auf dem Bramfelder Markt zunehmend weniger Händler – eine Reduzierung um 50 Prozent innerhalb von zwei Jahren.

In einer Zeit, in der Marktbeschicker mit wachsenden Herausforderungen konfrontiert sind, beobachten wir eine besorgniserregende Entwicklung. Gebühren steigen, Auflagen werden verschärft, und immer weniger Händler sind bereit, ihre Stände auf den Märkten im Bezirk Wandsbek aufzubauen. Diese Entwicklung ist auch auf dem Markt in Bramfeld spürbar. Während freitags noch 40 Stände vorhanden sind, lässt sich bereits dienstags ein deutlicher Rückgang erkennen. Vor zwei Jahren gab es auf dem Wochenmarkt in Bramfeld dienstags noch 30 Stände, während aktuell nur noch etwa 12 bis 15 aufgebaut werden. Dies entspricht einer Reduzierung um die Hälfte, wie der Senat in seiner Antwort auf meine Anfrage 22-14078 bestätigt hat. Es ist dringend erforderlich, dass wir aktiv gegensteuern, um den Markt für die Zukunft zu erhalten.

Die Wochenmärkte haben eine lange Tradition, die Jahrhunderte zurückreicht, und sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Versorgung mit Lebensmitteln aus der Region, insbesondere solchen, die vor den Toren Hamburgs angebaut werden. Der Trend zu frischen, regionalen und unverpackten Produkten ist längst fester Bestandteil des Alltags auf den zwölf bezirklichen Wochenmärkten in Wandsbek. Dennoch haben sich die Rahmenbedingungen für die Händler und Erzeuger in den letzten Jahren derart drastisch verändert, dass das Betreiben ihrer Stände zunehmend erschwert wird. Zahlreiche Marktteilnehmer haben bereits aufgegeben, und die Lücken auf den Märkten zeugen von diesem bedauerlichen Trend.

Zum einen sind es die erhöhten Strom- und Standkosten, die vom Bezirksamt in diesem Jahr erneut angehoben wurden. Die Standgebühren pro laufendem Frontmeter stiegen von 3,50 auf 4,50 Euro, und der Strompreis je angefangene 500 kW von 2,00 auf 5,00 Euro. Das Bezirksamt argumentiert, dass diese Erhöhungen notwendig sind, um die Kostendeckung der Märkte sicherzustellen. Zum anderen werden die Marktbeschicker durch neue Auflagen stärker belastet denn je. Allein im Jahr 2023 wurden sechs neue Vorschriften eingeführt. Ein weiterer Kostenanstieg ist für 2024 zu erwarten, wenn die Maut-Gebühr bereits für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen gilt, anstatt wie bisher ab 7,5 Tonnen. Die zunehmenden Dokumentationspflichten, Kassensysteme sowie Verpackungs- und Pfandsysteme stellen die Marktleute vor große Herausforderungen. Die damit verbundenen Mehrkosten, die auf die Produkte aufgeschlagen werden müssen, sind für viele Endverbraucher oft weder nachvollziehbar noch leistbar.

Als CDU hinterfragen wir, ob das Festhalten an der Kostendeckungspflicht der bezirklichen Wochenmärkte angesichts der veränderten Rahmenbedingungen langfristig sinnvoll ist. Die Gefahr besteht, dass wir die Wochenmärkte womöglich abschaffen, wenn wir nicht aktiv handeln. Die stetig wachsende Zahl neuer Vorschriften, die das Leben der Marktbeschicker erschweren, können wir im Bezirk nur bedingt beeinflussen. Daher arbeiten wir eng mit unseren Kollegen auf Landes- und Bundesebene zusammen, um gemeinsam Lösungen zu finden.

Es ist wichtig, die vorhandenen Möglichkeiten im Bezirk zu nutzen, um eine Entlastung herbeizuführen und die Wochenmärkte zu erhalten. Traditionen prägen unsere Identität, und gerade in Zeiten des Wandels sollten wir alles daran setzen, die Vielfalt und Authentizität unserer Wochenmärkte zu bewahren. Nur so können wir sicherstellen, dass sie auch für kommende Generationen ein fester Bestandteil unseres kulturellen Erbes bleiben.