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Empfehlung des Gutachtens: Integration der Nutria in das Hamburger Jagdrecht

Das kürzlich veröffentlichte Nutria-Gutachten für die Bezirke Bergedorf und Harburg in Hamburg bietet wegweisende Empfehlungen zur Bewältigung der Nutria-Population und der von ihnen verursachten Schäden. Um die Nutria-Bekämpfung zu erleichtern, empfiehlt das Gutachten, rechtliche Hürden abzubauen und zu prüfen, wie die Nutria in das Hamburger Jagdrecht aufgenommen werden kann. Gleichzeitig sollten Maßnahmen wie die Bereitstellung von Lebendfallen und die Einführung von Prämien für die erfolgreiche Bekämpfung, ähnlich dem Pilotprojekt im Bezirk Bergedorf, sowie die kontinuierliche Aufklärung der Bevölkerung über das Nicht-Füttern von Nutria unterstützt werden. Zusätzlich wird der Einsatz von Berufsjägern zur effizienten Nutria-Bekämpfung empfohlen, um die Population in den Griff zu bekommen.

 

Im August 2023 wurde das im November 2022 in Auftrag gegebene Nutria-Gutachten für die Bezirke Bergedorf und Harburg in Hamburg vorgelegt und nach fachlicher Prüfung zur Veröffentlichung freigegeben. Dieses Gutachten hatte das Ziel, eine Bestandsabschätzung der Nutriapopulation in diesen Bezirken vorzunehmen, die Schäden zu bewerten und Managementkonzepte aufzuzeigen. Die Zusammenfassung und Empfehlungen des Gutachtens geben Einblick in die Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen in Bezug auf die Nutria-Population in Süd-Hamburg.

 

Bestandsabschätzung:

Die Schätzung des Nutriabestands im Süden Hamburgs ergab eine Mindestanzahl von etwa 8.600 und eine Höchstanzahl von etwa 57.100 Tieren, mit einer mittleren Anzahl von 28.500 Individuen. Diese Schätzung basiert auf umfassenden Felduntersuchungen und liefert wertvolle Informationen über die Größe der Nutria-Population in den genannten Bezirken.

 

Schäden und Auswirkungen:

Das Gutachten identifizierte eine Reihe von Schäden, die durch Nutrias verursacht wurden, wobei ein Schwerpunkt auf Schäden an Ufern und dem Sedimenteintrag in Gewässer gelegt wurde. Es wurden auch geringere Schäden an der Ufervegetation sowie an Zier- und Kulturpflanzen festgestellt. Diese Schäden können sich negativ auf die ökologische Stabilität und die ästhetische Qualität der betroffenen Gebiete auswirken.

 

Empfehlungen für das Management:

In Anbetracht der wirtschaftlichen Schäden, insbesondere im Hinblick auf die Uferstabilität und die Sicherung der Ent- und Bewässerung des Grabensystems, empfiehlt das Gutachten eine kontrollierte, bedarfsgerechte, flächendeckende Entnahme der Nutria durch Jagdausübungsberechtigte. Dieser Ansatz soll dazu beitragen, die Ausbreitung der Nutria zu begrenzen und die Schäden zu minimieren.

Die hohe Reproduktionsrate der Nutria und das Fehlen natürlicher Feinde machen eine gezielte Bekämpfung notwendig. Es wird befürchtet, dass sich die Nutria auch im städtischen Bereich weiter ausbreiten wird, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden. Selbst Gebiete, in denen Nutria bereits durch Bejagung bekämpft wurden, könnten erneut von zugewanderten Tieren besetzt werden.

 

Die Frage, ob die freiwillige Mithilfe der Jagdausübungsberechtigten in den Revieren ausreicht, um diese Maßnahmen erfolgreich umzusetzen, bleibt im Gutachten offen. Es wird jedoch kritisch angemerkt, dass die Reduzierung der Nutria in den befriedeten Bereichen durch ehrenamtliche Stadtjäger begrenzt sein könnte.

Eine erfreuliche Feststellung des Gutachtens ist, dass keine Beeinträchtigung des Hochwasserschutzes durch die Nutria im Rahmen der Untersuchungen nachgewiesen werden konnte.

Die Veröffentlichung dieses Gutachtens bietet den betroffenen Bezirken Bergedorf und Harburg wichtige Informationen und Handlungsempfehlungen, um die Auswirkungen der Nutria-Population zu bewältigen. Es wird erwartet, dass die vorgeschlagenen Managementmaßnahmen dazu beitragen, die Schäden zu reduzieren und die ökologische Stabilität in den betroffenen Gebieten zu erhalten.

 

Das Gutachten finden Sie unter:

LEWATANA_Massnahmenkonzept_Nutria.pdf

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