Ursprünglich hatte das Projekt “Prima Klima Ohlsdorf” die ambitionierte Zielsetzung, den Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg zu einem Vorzeigeprojekt für nachhaltige Friedhofsgestaltung und Klimaanpassung zu entwickeln. Der Fokus lag dabei auf der Erarbeitung eines integrierten Gesamtkonzepts, das sowohl die Vegetation als auch das Fließgewässernetz einbezog.
Leider konnte das Vorhaben trotz eines beantragten Finanzmittelbetrags von 4.634.100 Euro für die Haushaltsjahre 2021 bis 2024 nicht durch Bundesmittel unterstützt werden (22/13504, 12).
Die Inhalte des Projekts “Prima Klima Ohlsdorf” sollen nun im Rahmen des regulären Betriebs und in Fortführung der Strategie “Ohlsdorf 2025” unabhängig von Fördermitteln und gegebenenfalls mit einer längeren Umsetzungszeit realisiert werden.
Die Umsetzbarkeit der ehrgeizigen Ziele von “Prima Klima Ohlsdorf” auf einem ohnehin unterfinanzierten Friedhof wirft ernsthafte Fragen auf. Obwohl der Senat beabsichtigt, die Projektergebnisse schrittweise im Rahmen des regulären Betriebs und der Strategie “Ohlsdorf 2025” umzusetzen, wird in der Drucksache 22-13984 klargestellt, dass für die Jahre 2024 und 2025 keine konkreten Maßnahmen gemäß dem ursprünglichen Projektantrag “Prima Klima Ohlsdorf” geplant sind. Dies verdeutlicht deutlich, dass das Thema vom Senat fallen gelassen wird.
Der Ohlsdorfer Friedhof erhält zwar öffentliche Mittelzuschüsse außerhalb des Bestattungsbetriebs, jedoch werden für die Jahre 2024 und 2025 keine spezifischen Maßnahmen zur weiteren Umsetzung des Projekts “Prima Klima Ohlsdorf” vorgesehen.
Die öffentlichen Mittelzuflüsse für den Ohlsdorfer Friedhof außerhalb des Bestattungsbetriebs sind wie folgt:
- Zuwendung für die Pflege öffentlichen Grüns: 4,8 Mio. Euro
- Pflege von Kriegsgräbern: 481.000 Euro
- Nutzungsrechte für Kriegsgräber: 409.000 Euro
- Nutzungsrechte und Pflege von Ehrengräbern: 155.000 Euro
- Pflege der jüdischen Friedhöfe: ca. 100.000 Euro
- Projekt “Ohlsdorf bewegt”: ca. 100.000 Euro
Der Senat gibt in bürokratischer Sprache an, dass mit den bereitgestellten Mitteln zwar eine ausreichende finanzielle Bewältigung möglich ist, jedoch reichen diese nicht aus, um ein zukunftsfähiges Projekt zu realisieren.
Es ist bedauerlich, dass die ambitionierte Zielsetzung des Projekts nicht umgesetzt werden konnte. Ich hätte mir gewünscht, dass der Senat erkannt hätte, welch ein Potenzial in der Entwicklung des Ohlsdorfer Friedhofs als Vorzeigeprojekt für nachhaltige Friedhofsgestaltung und Klimaanpassung liegt. Gerade in Zeiten, in denen der Klimaschutz eine zentrale Rolle spielt, müssen wir derlei Projekte voranbringen, um aktiv zu einer nachhaltigen Zukunft beizutragen.
Klimaschutz erfordert konkrete Maßnahmen und Investitionen in innovative Projekte. Das Projekt “Prima Klima Ohlsdorf” hätte nicht nur lokale Auswirkungen gehabt, sondern auch als Beispiel für andere Regionen dienen können. Es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft solche vielversprechenden Projekte die Unterstützung erhalten, die sie verdienen, um gemeinsam eine nachhaltige und klimafreundliche Zukunft zu gestalten.