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Ist Hamburgs Trinkwasserversorgung gesichert? – stetig steigender Verbrauch – Gemeinsam mit Ihnen für Bramfeld und Steilshoop

 

Ist Hamburgs Trinkwasserversorgung gesichert? – stetig steigender Verbrauch

Hamburg leidet unter der Hitze: gerade haben wir die längste Aufeinanderfolge von Tagen über 30 Grad erlebt und die zweitgrößte Hitzewelle aller Zeiten.

 

Der August ist bisher der wärmste Monat und 2020 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung.

 

Mit 79 Litern je Quadratmeter ist die Niederschlagsmenge in diesem Frühjahr die geringste in den letzten zehn Jahren gewesen. Damit stellt sich die Frage, ob die Trinkwasserversorgung unserer Stadt gesichert ist und dies auch in Zukunft bleiben wird.

 

 

Auch in diesem Sommer fällt es wieder auf: es wird wärmer in unserer schönen Hansestadt. Sehnte man sich in Hamburg früher noch nach jedem kleinen Sonnenstrahl, wird es nun zunehmend heißer. Hitzewellen gepaart mit einem konstanten Einwohnerwachstum lassen den Wasserverbrauch an Spitzentagen um gut 40 Prozent steigen.

 

 

Für beständigen Nachschub an frischem Nass sorgt Hamburg Wasser als städtisches Trinkwasserversorgungs- und Abwasserbeseitigungsunternehmen. Auf meine Anfrage (Drucksache 22/1039) teilte der Senat mit, dass in und um Hamburg 484 Brunnen betrieben werden, die täglich durchschnittlich 611.584 m3 Wasser fördern.

 

Dabei nimmt die Ergiebigkeit von Brunnen im Laufe der Zeit naturgemäß ab. Eine nachlassende Ergiebigkeit zeigt sich infolge der konstant installierten Pumpenleistung nicht zwingend in einer abnehmenden Förderrate, sondern durch eine größere Absenkung der Grundwasserspiegel im Brunnen. Sofern aufgrund dieser Wasserspiegelbeobachtungen eine stark nachlassende Ergiebigkeit konstatiert wird, können Brunnen zunächst regeneriert werden. Ist eine Regenerierung nicht mehr erfolgversprechend, werden diese Brunnen durch Brunnen an anderen Standorten ersetzt. Diese Maßnahmen werden im Rahmen des Betriebsmanagements der Wasserwerke kontinuierlich beobachtet und umgesetzt.

 

Sinkende Förderkapazitäten werden also fortlaufend ersetzt, so dass das gesamte Fördervolumen in Hamburg konstant gehalten werden kann. Die Trinkwasserversorgung für Hamburg kann nach Ansicht des Senates folglich als gesichert angesehen werden.

 

Die Umweltbehörde rät dennoch zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Trinkwasser. Auf das ständige Rasensprengen und das Befüllen von Pools sollte folglich verzichtet werden.

 

Für die Grundwasserneubildung ist im Übrigen nur der Zeitraum Oktober bis März relevant. Nur in sehr nassen Jahren, wie 2017, wenn die Böden über lange Zeit komplett mit Wasser gesättigt sind, kann es auch im Sommer zur Neubildung von Grundwasser kommen.

 

Die diesjährigen regenreichen Monate Januar und Februar konnten die Niederschlagsdefizite der letzten Jahre jedoch nicht ausgleichen, der Wassergehalt in den oberen Schichten ist gesunken.

 

Das schwächt die Vegetation, vor allem die Bäume. Sie werden anfälliger für Schädlingen und Krankheiten.

Der Senat geht aufgrund der neueren Bevölkerungsprognosen und der klimatischen Entwicklungen von einem noch weiter steigenden Wasserverbrauch aus.

 

Um auch für die Zukunft gut gerüstet zu sein, setzt man u.a. auf folgende Schwerpunkte bei der Zukunftssicherung der Trinkwasserversorgung:

 

• Schutz und Erhalt vorhandener Trinkwasserressourcen durch Ausweisung und Vollzug von Wasserschutzgebieten,

• Nachhaltige Grundwasserbewirtschaftung durch das Einhalten eines Gleichgewichts zwischen Grundwasserentnahme und Grundwasserneubildung,

• Trinkwassersparen.

 

Darüber hinaus werden seitens Hamburg Wasser – wie bisher – alle notwendigen Maßnahmen zum Erhalt der Förderkapazitäten der Brunnen durchgeführt. Dabei wird ein Sicherheitspuffer zum Management technischer Ausfälle mit eingeplant. Um den steigenden Spitzenbedarf zu decken, sind darüber hinaus vorausschauend zusätzliche Brunnen in der Planung.

 

Die Etablierung weiterer, die Temperaturen an öffentlichen Plätzen herunterkühlender offener Brunnen, hält der Senat im Übrigen nicht für zielführend. Solche Maßnahmen müssten stets unter dem Gesichtspunkt des ressourcenschonenden Umgangs von Trinkwasser betrachtet werden.

 

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