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Corona-Ausbrüche mit Hilfe des Abwassers frühzeitig erkennen? – In Hamburg laut Senat leider nicht möglich! – Gemeinsam mit Ihnen für Bramfeld und Steilshoop

Corona-Ausbrüche mit Hilfe des Abwassers frühzeitig erkennen? – In Hamburg laut Senat leider nicht möglich!

Mit Hilfe der Kläranlagen lässt sich eine Virenbelastung früh erkennen, mögliche Ausbruchherde lokalisieren und entsprechend Maßnahmen damit schneller ergreifen.

 

Der Senat teilt dazu mit, dass im Rahmen der behördlichen Überwachung der Ablauf des Kläranlagenverbundes Köhlbrandhöft/Dradenau nicht auf Virenbelastung im Allgemeinen und auch nicht auf die Belastung mit Corona-Viren im Besonderen untersucht wird.

 

Das Abwasser ist ein Spiegel des Infektionsgeschehens, denn die Viren werden durch die Infizierten mit ausgeschieden. Mit Hilfe der Kläranlagen lässt sich eine Virenbelastung früh erkennen, mögliche Ausbruchherde lokalisieren und entsprechend Maßnahmen damit schneller ergreifen.

 

In den Niederlanden konnte das Corona-Virus vor der offiziellen Meldung nachgewiesen werden. Auch können frühzeitig Mutationen festgestellt werden.

 

Die genaue Zahl der Infizierten lässt so zwar nicht herleiten, sehr wohl aber die Tendenz, ob die Virenkonzentration steigt oder fällt. Bis zu zehn Tage früher als durch die Zahlen des RKI.

 

Damit könnte das Infektionsgeschehen möglicherweise besser und vor allem schneller vorhergesehen werden als bisher. Bei steigenden Zahlen könnten unmittelbar Maßnahmen ergriffen werden, bei fallenden Zahlen können diese aber auch wieder schneller gelockert werden.

 

Ich habe daher beim Senat nachgefragt (Drs. 22/3250), ob das Verfahren auch in Hamburg zum Einsatz kommt. Der Senat teilt dazu mit, dass im Rahmen der behördlichen Überwachung der Ablauf des Kläranlagenverbundes Köhlbrandhöft/Dradenau nicht auf Virenbelastung im Allgemeinen und auch nicht auf die Belastung mit Corona-Viren im Besonderen untersucht wird.

 

Derzeit gibt es gemäß Senatsauskunft außerhalb erster Forschungsprojekte kein geeignetes Verfahren für Großkläranlagen, daher ist eine Änderung vorerst nicht geplant. Hamburg Wasser steht im ständigen Austausch mit anderen Klärwerksbetreibern in Hinblick auf die Anwendbarkeit der Forschungsergebnisse aus den erwähnten Pilotprojekten an den jeweiligen Klärwerken.

 

Fragwürdig finde ich, dass unser Abwasser grundsätzlich nicht auf Viren untersucht wird. Ich hoffe jedoch, dass, sobald ein Verfahren zum Nachweis von Viren auch in unseren Kläranlagen möglich sein wird, sich der Senat nicht lumpen lässt und diese Chance in der Pandemiebekämpfung unmittelbar ergreift.