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Öffentliche Rechenzentren in Hamburg – Abwärme wird immer noch nicht für die Fernwärme genutzt, obwohl erhebliche Potenziale vorliegen

Rechenzentren sind von entscheidender Bedeutung und ihre Rolle wird zunehmend wichtiger. Ohne sie wäre das digitale Leben nicht denkbar. Im Jahr 2023 verzeichneten die Rechenzentren der Stadt Hamburg einen bemerkenswerten Energieverbrauch von über 0.01344254011 TW. (22-14344, Anlage 1). Diese Zahl allein verdeutlicht die signifikante Rolle, die diese Einrichtungen im Energiehaushalt der Stadt spielen. Die ganze Stadt Hamburg verbraucht 9,6 Terawattstunden (TWh) (https://www.energieportal-hamburg.de/).

Trotz dieser beeindruckenden Zahlen steht die genaue Gesamtheit des Energieverbrauchs durch die Rechenzentren noch immer nicht vollständig fest. Selbst der Hamburger Senat war bisher nicht in der Lage, den Gesamtverbrauch aller eigenen Rechenzentren präzise anzugeben. Im Fall der Privatanbieter liegen überhaupt keine Zahlen vor.

Es ist an der Zeit, dass der Senat handelt.

Um den Energieverbrauch der Rechenzentren in Hamburg zu optimieren und gleichzeitig die Umweltauswirkungen zu minimieren, sind folgende Maßnahmen endlich erforderlich.

  1. Förderung von Effizienzmaßnahmen: Der Senat sollte Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz in den Rechenzentren unterstützen und finanzielle Anreize für Investitionen in energieeffiziente Technologien bieten.
  2. Nutzung der Abwärme als Wärmequelle: Der Senat sollte Programme zur Förderung der Nutzung von Abwärme aus den Rechenzentren als Wärmequelle für Heizungen oder andere Zwecke einführen. Dies könnte durch finanzielle Anreize für Unternehmen erreicht werden, die Abwärme nutzen, sowie durch den Ausbau der entsprechenden Infrastruktur. Das Dataport AöR – Twin Data Center (TDC) der Stadt Hamburg speist bereits in Nahwärmenetz ein. Dies muss auch für die anderen Rechenzentrum umgesetzt werden.
  3. Transparenz und Datenerfassung: Der Senat sollte Anforderungen zur regelmäßigen Berichterstattung über den Energieverbrauch und die Effizienzmaßnahmen der Rechenzentren einführen, sowohl für staatliche als auch für private Anbieter. Dadurch könnte eine bessere Datengrundlage geschaffen werden, um den Gesamtverbrauch zu erfassen und effektive Strategien zur Reduzierung des Energieverbrauchs zu entwickeln.
  4. Zusammenarbeit mit der Industrie: Der Senat sollte mit Rechenzentrumsbetreibern, Energieunternehmen und anderen relevanten Akteuren zusammenarbeiten, um Best Practices zu teilen, technologische Innovationen zu fördern und gemeinsame Initiativen zur Reduzierung des Energieverbrauchs voranzutreiben.

Durch die Umsetzung dieser Forderungen könnte der Senat dazu beitragen, den Energieverbrauch der Rechenzentren in Hamburg zu reduzieren und gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Der Hamburger Senat plant viel zu spät, sich mit dem Thema der Abwärmenutzung von Rechenzentren auseinanderzusetzen. Gemäß dem Energieeffizienzgesetz sind Unternehmen, einschließlich Rechenzentren, dazu verpflichtet, ihre Abwärmepotenziale zu melden und Abwärme zu vermeiden. Die Nutzung der Abwärme von Rechenzentren wird als Möglichkeit zur Wärmeversorgung betrachtet.

Die Lokalisierung und Veröffentlichung dieser Abwärmepotenziale in einem Wärmekataster soll helfen, diese besser zu nutzen, so der Senat auf meine Anfrage.

Es bleibt die Frage, warum dies bisher nicht für alle Rechenzentren geschehen ist – insbesondere für die privaten Rechenzentren. Schließlich kennt der Senat seine eigenen Rechenzentren und hätte diese bereits an das Fern- oder Nahwärmenetz anschließen können. Hier wurde erneut eine Chance vertan.