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Zigarettenmüll in Hamburg: Maßnahmen trotz Anstieg des Kontrollpersonals zeigen geringe Wirksamkeit – Umwelt und Gesundheit der Kinder muss geschützt werden

Immer wieder beobachten wir Menschen dabei, wie sie gedankenlos Zigaretten auf den Boden werfen. Nicht selten findet man Zigarettenreste in Sandkästen. Viele sind sich dabei nicht über die schwerwiegenden Konsequenzen für die Umwelt und die Gesundheit im Klaren. Insbesondere Kleinkinder könnten versehentlich Zigaretten verschlucken. Es ist höchste Zeit, dass wir ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass das achtlose Wegwerfen von Zigaretten nicht akzeptabel ist. Hierzu bedarf es dringend spürbarer Strafen sowie verstärkter Kontrollen. Leider verweigert der Senat beides. Obwohl mehr verantwortliche WasteWatcher+ eingestellt wurden, zeigt die Anzahl der eingeleiteten Verfahren keine Steigerung. Dies lässt sich nicht allein auf einen Mangel an Fällen zurückführen, sondern deutet darauf hin, dass dem Senat das Bewusstsein für die Dringlichkeit dieser Angelegenheit fehlt.

Zigarettenkippen auf dem Boden sind nicht nur ein ästhetisches Ärgernis, sondern stellen auch eine erhebliche Belastung für die Umwelt dar. Die aus Kunststoff bestehenden Zigarettenfilter sammeln während des Rauchens gefährliche Substanzen wie Arsen, Blei, Chrom, Benzol und Formaldehyd. Die langsame Zersetzung dieser Filter kann durch Regen in das Grundwasser gelangen und es mit gefährlichen Stoffen kontaminieren. Besorgniserregend ist, dass bereits eine einzige gedankenlos weggeworfene Zigarettenkippe bis zu 60 Liter sauberes Wasser verschmutzen kann. Die Auswirkungen auf die Umwelt erstrecken sich jedoch nicht nur auf Gewässer. Durch den Wind können Zigarettenreste in Flüssen landen, das Pflanzenwachstum beeinträchtigen und von Tieren aufgenommen werden, was zu weiteren ökologischen Problemen führt. Zudem stellen auf dem Boden liegende Kippen ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko für Kinder dar, die diese unbeabsichtigt aufnehmen könnten.

Die finanziellen Belastungen durch unsachgemäße Zigarettenentsorgung sind erheblich. Laut dem Umweltbundesministerium entstehen jährlich Kosten von 225 Millionen Euro für die Beseitigung von Zigarettenresten im öffentlichen Raum. Diese Kosten werden letztendlich von den Steuerzahlern getragen. Die Lösung dieses Problems erfordert nicht nur die Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger, sondern auch effektivere Maßnahmen seitens der Behörden.

Die Stadt Hamburg hat zwar Fortschritte gemacht, indem sie etwa zwei Drittel ihrer öffentlichen Papierkörbe mit Aschenbechern ausgestattet hat. Diese Maßnahmen scheinen jedoch nicht auszureichen, wie die erschreckende Anzahl der falsch entsorgten Zigarettenkippen in unserer Stadt zeigt. Im Jahr 2023 wurde die Anzahl der für derlei Fälle zuständigen Einheit bei der Stadtreinigung, den Waste-Watchern, von 30 auf 33 erhöht. (22/13821) Für den Zeitraum vom 1. Januar 2023 bis zum 12. Dezember 2023 wurden bei der Stadtreinigung Hamburg 7.130 Verfahren wegen unsachgemäß entsorgter Zigarettenkippen eingeleitet. Im Vergleich zu 2022 mit 7.739 und 2021 mit 7.421 Verfahren zeigt dies jedoch, dass trotz der Zunahme der Anzahl der WasteWatcher+ die ergriffenen Maßnahmen nicht zu einer entsprechenden Erhöhung der eingeleiteten Verfahren geführt haben. Dies wirft Fragen hinsichtlich der Effektivität des eingesetzten Personals auf. Schließlich kann es an Fällen nicht mangeln.

Die Aufstockung des Personals zur Vermeidung von Zigarettenmüll ist zweifellos ein Schritt in die richtige Richtung, jedoch sind bisher keine sichtbaren Erfolge erkennbar. Zigarettenreste liegen weiterhin unübersehbar herum, und die Anzahl der eingeleiteten Verfahren ist stagnierend. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Stadt Hamburg ihre Bemühungen verstärkt und nach innovativen Lösungen sucht, um das Littering von Zigaretten wirksamer zu bekämpfen. Die CDU-Fraktion setzt sich seit Jahren für die Wiedereinführung eines bezirklichen Ordnungsdienstes ein, der sich unter anderem auch solcher Problematiken annimmt.

 

Es ist darüber hinaus höchste Zeit, der Forderung der CDU-Fraktion nachzukommen und das Verwarngeld deutlich zu erhöhen. Eine Anhebung auf 90 Euro könnte eine spürbare Abschreckungswirkung entfalten. Die Stadt muss konkrete Maßnahmen ergreifen, um die Umweltauswirkungen von Zigarettenmüll zu minimieren und die Bürger zu einem verantwortungsbewussteren Verhalten zu ermutigen.