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Hamburgs Blühwiesen – ein kleiner, aber effektiver Beitrag zur Biodiversität – weitere Flächen in Planung – Altona bisher ohne Blühwiesen – Eimsbüttel mit der geringsten Quadratmeteranzahl

Die CDU-Bürgerschaftsfraktion hatte im Mai 2021 beantragt, dass neben den bereits von den Bezirksämtern umgesetzten Blühwiesen, auch das städtische Wohnungsunternehmen SAGA prüfen möge, welche Rasenflächen in ihrem Besitz in Blühwiesen transformiert werden können und mit welchen Kosten dafür zu rechnen ist. Schließlich dürfen viele Rasenflächen von den Mietern nicht mal genutzt werden. Diese Flächen bieten sich regelrecht als Blühwiesen an. Dieser Antrag wurde leider vom rot-grünen Senat abgelehnt. Ein Abgeordneter der Grünen-Fraktion hatte in einer Rede sogar versucht, diesen Antrag lächerlich zu machen.

Mehr als ein Jahr später, sieht man auf vielen Rasenflächen, die im Besitz der SAGA sind, Hinweisschilder, dass hier Blühwiesen eingerichtet wurden. Offensichtlich ist man nach dem Antrag der CDU zur Einsicht gekommen, dass viele Flächen umgewandelt werden können. Eine großartige Maßnahme der SAGA.

Um den Insektenschwund zu stoppen, reichhaltige Lebensräume zur Verfügung zu stellen, die Umgebung abzukühlen und zu verschönern, bieten sich von Frühjahr bis späten Herbst erstrahlende Blühwiesen als einfache, aber effektive Maßnahme an.

Ich habe nun erneut nachgefragt, wie es um die Blühwiesen in Hamburg bestellt ist (22/8980).

In Hamburg-Mitte gibt es gemäß Senatsauskunft derzeit ca. 101.600 m² Blühwiesen, Eimsbüttel unterhält in den Grün- und Erholungsanlagen aktuell 2.040 m². Darüber hinaus sind derzeit weitere 186.000 m² Grünfläche als Langgraswiesen in einschüriger Mahd ausgebildet. Hamburg-Nord hat ca. 19.400 m² in öffentlichen Grünanlagen oder im Straßenbegleitgrün als Blühwiesen ausgestaltet.

Wandsbek weist ca. 23.000 m² Blühwiesen auf, in Bergedorf sind 31.218 m² umgewandelt worden. Im Straßenbegleitgrün 1.300 m² (Leuschnerstraße/ Binnenfeldredder) und 600 m² (Kneidenweg). Des Weiteren werden Flächen in Kleingartenvereinen (KGV) durch die Kleingärtner umgestaltet (m² nicht bekannt), also insgesamt 35.618 m² Blühwiesen (ohne die KGV-Flächen). In Harburg sind 13.400 m² Blühwiesen vor 2022 angelegt worden.

Nach aktueller Prüfung verfügt die SAGA selbst über circa 397 ha Rasenflächen (Drs. 22/6875). Wie viele davon als Blühwiesen genutzt werden, dazu werden bei der SAGA jedoch keine zentralen Statistiken geführt (Drs. 22/3912).

In Rahlstedt-Ost im „Grünzug Süd“ wurden zuletzt circa 1.200 Quadratmeter Blühwiese neu angelegt. Die Kosten hierfür betrugen circa 25.000 Euro netto (Drs. 22/3912).

Die SAGA-Geschäftsstellen prüfen jeweils eigenständig und einzelfallabhängig mit den zentralen Fachabteilungen der SAGA und der jeweils zuständigen Fachfirma für die Pflege, welche Flächen für die Umwandlung in Blühwiesen in Frage kommen. In die Entscheidung fließen auch die jeweiligen Mieterinteressen vor Ort mit ein (Drs. 22/8980).

Die SAGA unterscheidet dabei zwischen einerseits baulich angelegten und andererseits durchgewachsenen Rasenflächen als Blühwiesen. Durch die gezielte Erstellung einer Wiese mit entsprechender Boden- und Saatmischung stellt sich ein schneller Blüherfolg ein. Dieser Prozess kann den Mieterinnen und Mietern gegenüber seitens der SAGA nachvollziehbar kommuniziert werden.

Bei durchgewachsenen Rasenflächen bedarf es eines längeren Prozesses, bis sich das Bild einer typischen bunten und vielfältigen Blühwiese ergibt. Hier bedarf es einer intensiven Kommunikation mit den Mieterinnen und Mietern zu den einzelnen Entwicklungsstufen und den verschiedenen Arten von Blühwiesen. Allgemein ist bei vielen Mieterinnen und Mietern bereits ein großes Interesse für das Thema Insekten und Biodiversität festzustellen, so der Senat.

Kostengünstiger ist das Unterhalten von Blühwiesen übrigens nicht. Aktuell sind die Kosten für das ein- bis zweimalige Abmähen von Wiesenflächen mit den Kosten für das Mähen von Rasenflächen noch annähernd vergleichbar (Drs. 22/8980).