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Hamburgs Energiewende verliert weiter an Fahrt – Stromproduktion sinkt, Photovoltaik stagniert – Andere Länder machen es besser!

Hamburg kommt bei der Energiewende nicht voran. Neue Zahlen des Statistikamtes Nord zeigen, dass die Stromerzeugung in der Stadt weiter zurückgeht, während der Ausbau von Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden weiterhin auf erschreckend niedrigem Niveau stagniert. Der Anteil der erneuerbaren Energien steigt nur scheinbar – in Wirklichkeit produziert Hamburg einfach immer weniger Strom.

Weniger Strom, weniger Erneuerbare – Anteil steigt nur rechnerisch

Im ersten Halbjahr 2025 wurden in Hamburg laut Statistikamt Nord (SI 25/162) rund 0,8 Millionen Megawattstunden (MWh) Strom eingespeist – 5 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Davon stammen 0,24 Millionen MWh (30,6 Prozent) aus erneuerbaren Quellen, ein leichter Rückgang um 0,6 Prozent. Der Anteil der Erneuerbaren steigt damit nur, weil insgesamt weniger Strom erzeugt wird.

Ein genauer Blick zeigt:

  • Windkraft onshore: –30,4 %

  • Wasserkraft: –48,7 %

  • Biogas: –3,5 %

  • Biogener Abfall: –6,8 %

  • Photovoltaik: +80,9 %, aber auf sehr niedrigem Niveau (nur 59.887 MWh)

Hamburg erzeugt inzwischen nicht einmal mehr ein Fünftel seines eigenen Strombedarfs, der bei rund 12 Terawattstunden (TWh) liegt. Damit wird die Stadt zunehmend abhängig von Stromimporten – mit Folgen für Preise, Versorgungssicherheit und Klimaziele.

Abschaltung von Moorburg als Wendepunkt

Ein Hauptgrund für diesen Rückgang ist die Stilllegung des Kohlekraftwerks Moorburg im Jahr 2021. Seitdem ist die Stromproduktion in Hamburg drastisch eingebrochen. Statt den Wegfall durch einen konsequenten Ausbau erneuerbarer Energien zu kompensieren, wurde kaum investiert.
Hamburg hatte einst eine bedeutende Eigenstromproduktion – heute produziert die Stadt weniger als ein Viertel der Menge von 2019.

Photovoltaikausbau stockt – Hamburg verschenkt riesige Potenziale

Auch beim Ausbau von Photovoltaikanlagen tritt der rot-grüne Senat auf der Stelle.
Laut aktueller Senatsantwort (Drs. 23/546) sind von insgesamt 10.879 städtischen Gebäuden lediglich 372 mit PV-Anlagen ausgestattet – ein Anteil von nur rund 3,4 Prozent.

Gerade bei großen öffentlichen Eigentümern wie SAGA oder der Stadtreinigung Hamburg liegen enorme Flächen ungenutzt brach. Auch Bezirksämter und Fachbehörden melden kaum Fortschritte.

CDU fordert Ausschreibungsmodell nach Niedersachsen-Vorbild

Die Lösung liegt längst auf dem Tisch:
Die CDU-Fraktion fordert seit Langem ein wettbewerbliches Ausschreibungsmodell, bei dem öffentliche Dachflächen an private Betreiber verpachtet werden, die Planung, Finanzierung und Betrieb übernehmen.

Dieses Modell funktioniert bereits in Niedersachsen: Dort wurden kürzlich über 500 öffentliche Dächer mit einer Fläche von rund 555.000 Quadratmetern an das Hamburger Unternehmen 1Komma5° vergeben.
In den kommenden Jahren entstehen dort Photovoltaikanlagen, die sauberen, günstigen Strom über 25 Jahre erzeugen – ohne Kosten für die öffentliche Hand. Hamburg hätte längst deutlich mehr Photovoltaikanlagen, wenn der Senat unsere Forderung umgesetzt hätte. Andere Bundesländer zeigen, wie es geht. Doch hier bleibt alles beim Alten – Ankündigungen statt Umsetzung.

Zukunftsentscheid? Mit dieser Bilanz unglaubwürdig

Während die Grünen den sogenannten „Hamburger Zukunftsentscheid“ unterstützt haben und von einer Klimaneutralität bis 2035 träumen, gelingt es ihnen seit 2015 in Regierungsverantwortung nicht einmal, die Zahl der Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden signifikant zu erhöhen.

Wie soll Hamburg bis 2035 oder 2040 klimaneutral werden, wenn selbst nach zehn Jahren grüner Führung nicht einmal vier Prozent der städtischen Dächer zur Stromerzeugung genutzt werden?
Wer den Bürgerinnen und Bürgern Klimaneutralität in zehn oder 15 Jahren verspricht, muss zunächst die eigenen Hausaufgaben machen – und die städtischen Gebäude endlich zu Solarkraftwerken ausbauen.

Hamburg verliert den Anschluss

Während andere Bundesländer ihre Dächer längst in Kraftwerke verwandeln, bleibt Hamburg im Ankündigungsmodus.
Sinkende Stromproduktion, schwacher PV-Ausbau und fehlende Ersatzkapazitäten nach Moorburg zeigen: Hamburgs Energiewende steckt fest. Hamburg braucht endlich Taten statt Worte – mit einem echten Investitions- und Beteiligungsprogramm, das öffentliche Gebäude konsequent zur Stromproduktion nutzt. Nur so können die Klimaziele erreicht und die Abhängigkeit von fossiler Energie beendet werden.

https://www.statistik-nord.de/presse-veroeffentlichungen/presseinformationen/dokumentenansicht/stromeinspeisung-in-hamburg-im-ersten-halbjahr-2025-67398

Hier die Stromeinspeisung aus dem Jahr 2024:

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