Im ersten Halbjahr 2025 kam es am Tegelweg bereits zu 31 Verkehrsunfällen. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der Elektronischen Unfalltypensteckkarte (Euska) hervor.
Trotz dieser hohen Zahl sieht das Bezirksamt Wandsbek keinen Anlass für Veränderungen:
„Der bezeichnete Bereich ist nach Einschätzung des Bezirksamtes Wandsbek nicht als auffällig zu bewerten. Daher sind derzeit keine spezifischen Maßnahmen im Sinne der Fragestellung geplant.“
Eine Einschätzung, die viele Anwohnerinnen und Anwohner nicht nachvollziehen können. Denn die Realität vor Ort zeigt ein anderes Bild: enge Fahrbahn, parkende Autos auf der Straße, riskante Ausweichmanöver und schwere Unfälle.
Schwerer Unfall im Juli
Am 30. Juli kam es erneut zu einem Unfall: Ein Taxi wich einem entgegenkommenden Fahrzeug aus, krachte in einen parkenden Volvo und schob diesen mit solcher Wucht über den Bordstein bis an die Holzpoller. Beide Fahrzeuge erlitten Totalschaden.
Die Polizei nahm den Vorfall auf. Doch an der grundsätzlichen Gefahrenlage änderte sich nichts.
Anwohner berichten von täglicher Gefahr
Seit der Aufstellung der Holzpoller können viele Anwohner ihre Autos nicht mehr wie früher auf dem Sandstreifen parken. Stattdessen bleibt nur die enge Fahrbahn – mit gravierenden Folgen:
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Gefährliche Überholmanöver und riskante Ausweichfahrten
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Lärmbelästigung durch nächtliche Hupkonzerte
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Aggressionen und Bedrohungen im Straßenverkehr
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Sachbeschädigungen an Fahrzeugen
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Raserei, teils mit über 100 km/h
Auch die Rönkkoppel ist betroffen: Durch die Verlagerung des Verkehrs steigen Tempoverstöße und Missachtung der Vorfahrtsregeln, was besonders Kinder und ältere Menschen gefährdet.
Forderungen der Anwohner
Die Anwohner fordern deshalb seit Monaten konkrete Maßnahmen:
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Entfernung der Holzpoller, um wieder seitlich parken zu können
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Einrichtung einer Tempo-30-Zone mit strenger Überwachung
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Zebrastreifen für mehr Sicherheit beim Queren
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Punktuelle Halteverbote an besonders gefährlichen Stellen
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Mehr Polizeipräsenz im Quartier
Dass das Bezirksamt Wandsbek trotz 31 Unfällen allein bis Juni erklärt, die Lage sei „nicht auffällig“, ist schwer zu verstehen. Die Sorgen der Anwohner sind berechtigt und dürfen nicht länger ignoriert werden. Es ist höchste Zeit, dass die Verwaltung handelt – bevor noch Schlimmeres passiert.
Drucksache 23/1190

