Die Stadtreinigung Hamburg hat erklärt, dass der Hausmüll in Hamburg zu etwa 50 Prozent aus biologischen und zu 50 Prozent aus nicht-biologischen Abfällen besteht. Auf dieser Grundlage wird rund die Hälfte der Müllverbrennung als „klimaneutral“ eingestuft, da der biologische Anteil – etwa Essensreste, Papier oder Holz – aus nachwachsenden Rohstoffen stammt. Zwar entsteht dabei ebenfalls CO₂, dieses wird jedoch nicht in die offizielle Klimabilanz eingerechnet, weil es als Teil des natürlichen Kreislaufs gilt.
Diese Betrachtungsweise ist allerdings stark umstritten. Denn auch wenn das CO₂ aus biologischen Materialien stammt, gelangt es in die Atmosphäre und trägt dort zum Treibhauseffekt bei – genauso wie Emissionen aus fossilen Quellen. Von echter Klimaneutralität kann daher keine Rede sein.
Die Einstufung der biologischen Müllverbrennung als klimaneutral mag zwar statistisch bequem sein, ändert aber nichts an der Tatsache, dass jede Verbrennung Energie verbraucht, CO₂ freisetzt und Schadstoffe erzeugt.

